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Herbie Hancock - "Maiden Voyage"

"Die perfekte Balance zwischen lyrischem Jazz und experimentellem Hard-Bop" attestiert All Music-Kritiker Stephen Thomas Erlewine Herbie Hancocks fünftem Album. Trotz eingegangener Wagnisse bleibe die Musik auf "Maiden Voyage" "hübsch und zugänglich, dank Hancocks zurückhaltenden, melodischen Kompositionen und dem geschmackvollen Zusammenspiel der Gruppe".

Neben den formidablen Kompositionen sorgt tatsächlich die Gruppe, die da zusammenspielt, für den Zauber. Hancock, dessen Talent in den Reihen des Miles Davis Quintetts erblühte, borgte sich dort gleich drei Mitmusiker aus: George Coleman am Tenorsaxofon, Ron Carter am Bass und Tony Williams an den Drums. Das Ensemble, das hier aufspielt, komplettierten Freddie Hubbard und seine Trompete.

Mit dieser Rückendeckung ließ Herbie Hancock, damals noch nicht einmal 25 Jahre alt, seinem Meisterwerk "Empyrean Isles" aus dem Vorjahr gleich das nächste folgen. Für "Maiden Voyage" hatte er ein maritimes Konzept im Sinn, das fertige Album sollte "ozeanische Atmosphäre" atmen. Als sich die Herren Musiker im Studio einfanden, saß das Material bereits. Bei den Aufnahmen konnten sie sich also ganz auf das Gefühl fokussieren und frische Improvisationen wagen.

Der Plan ging voll auf: "Maiden Voyage" zeigt einen angesichts seiner musikalischen Reife geradezu unverschämt jungen Musiker auf einem frühen Höhepunkt seiner Karriere. Der Titeltrack entstand ursprünglich als Hintergrundbeschallung eines TV-Werbespots, für "Dolphin Dance" nennt Hancock Count Basies "Shiny Stockings" als Inspirationsquelle. Beide Stücke gelten inzwischen als Standards, das zugehörige Album als eine Perle im an Perlen wahrhaftig nicht gerade armen Katalog von Blue Note Records.

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