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R.E.M. - "Murmur"

Als das Debütalbum erscheint, sind R.E.M. schon drei Jahre zusammen. Gemerkt hat das natürlich erst einmal nur ein interessiertes Publikum in Georgia, nur allmählich weiten sie ihren Radius nach Tennessee und vereinzelt auch nach New York aus. Aber ihr Mix aus Byrds und Beatles, selbst der mitsummkompatible Song "Radio Free Europe", bleibt ein Insidertipp. Im Nachhinein nachvollziehbar: Die Band klingt auf diesen Songs so bescheiden, als wolle sie sich dafür entschuldigen, überhaupt in die Öffentlichkeit zu treten.

Doch ihr Indie-Rock ist auch der radikale Gegenentwurf zu dem Terminus Südstaaten-Rock, mit dem man bis dahin Lynyrd Skynyrd assoziiert. Erst als einige College-Radio-DJs Gefallen an "Radio Free Europe" finden und sich auch der ein oder andere Großstadt-Club zu einem Booking aufrafft, kommt 1982 die Verbindung zu I.R.S. Records zustande, wo im Folgejahr "Murmur" erscheint.

Der Szenehit, der den von der CIA finanzierten Anti-Kommunismus-Radiosender als Titel trägt, positioniert die Band weniger auf einer bestimmten politischen Seite, als dass er ihr Interesse an gesellschaftlichen Themen unterstreicht. Vor allem an Kunst: Das Video entsteht auf dem Anwesen des Outsider-Künstlers und Reverends Howard Finster, einem Idol des Kunststudenten Michael Stipe, der später auch das Cover für "Reckoning" und "Little Creatures" der Talking Heads kreiert. Aus den verträumten Songs auf "Murmur" eine Weltkarriere herauszulesen, ist 1983 quasi unmöglich. Das Potenzial hierfür zeigten sie erstmals auf "Lifes Rich Pageant" drei Jahre später.

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R.E.M. - "Murmur"*

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Völlig losgelöst im Sonderzug Gusseisen-Elektro, ein Hardröckchen, 99 Luftballons, Radiojingle-Punk und das Album finden, das "Thriller" entthront hat? Ja!

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