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Annie Lennox - "Medusa"

Neil Young covern scheint anno 1995 schwer im Trend gelegen zu haben: Auch Annie Lennox griff für den Nachfolger ihres Solo-Debüts "Diva" unter anderem auf ein Stück aus seinem Repertoire zurück. Die Idee eines reinen Cover-Albums kam bei der Kritik zunächst bestenfalls so mittel an. Was die stimmgewaltige einstige Hälfte der Eurythmics aber mit dem Material anstellte, überzeugte dann doch selbst die Grantler. Noch die obskursten Vorlagen habe sie in "super-slick electro-pop ear candy" verwandelt, hieß es nach der Veröffentlichung von "Medusa" anerkennend bei All Music.

Außer bei Young bediente sich Lennox bei so unterschiedlichen Kolleg*innen wie The Clash, Al Green, Procol Harum, Paul Simon oder Bob Marley ... Moment mal! So wahnsinnig obskur klingt das alles doch gar nicht? Stimmt, die kennt man alle. Von dem kurzlebigen britischen New Wave-Duo The Lover Speaks allerdings würden heute wohl noch weniger Menschen reden als ohnehin schon, hätten die nicht das Original von "No More 'I Love You's'" geliefert, der Über-Single dieses Albums, mit der sich Annie Lennox einen Grammy für die beste weibliche Pop-Gesangsleistung des Jahres verdiente.

Die Entscheidung über die Titel erklärt Lennox in den Liner Notes: "Ich habe Songs gewählt, zu denen ich mich aus allen möglichen Gründen hingezogen fühle", schreibt sie da. "Statt methodisch einem Konzept, einem Thema oder einem Design zu folgen, habe ich auf meinen Instinkt vertraut. Diese Arbeit war für mich wirklich eine Herzensangelegenheit. Ich fühle mich privilegiert, dass ich die Gelegenheit dazu bekommen habe." Dass sich dieses Privileg obendrein zum mehrfach platinveredelten Kommerzerfolg auswuchs, dürfte der Freude recht wenig Abbruch getan haben.

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