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Interpol - "Antics"

"Turn On The Bright Lights" ist untoppbar, ein dunkles Meisterwerk von einem Debütalbum, unerreicht auf ewig, die Band kann sich auflösen, ciao, danke. So in etwa lautet im Jahr 2002 die einhellige Reaktion auf die Musik einer bis dato völlig unbekannten Band, die schon wieder aus New York kommt und schon wieder ganz tolle Dinge mit Gitarrenmusik anstellt. Gut, dass sie sich besser auflösten, wünschte Interpol konkret niemand, der bei Verstand war, aber genauso unwahrscheinlich erschien nun einmal, dass ein weiteres Album diese Klasse erreichen würde.

2004 erschien "Antics", und damit war auch diese Annahme widerlegt. Es pendelte der Bass, die Gitarren wuchteten wieder wie Fallbeile in Zeitlupe hernieder und die Geister von Killing Joke und Joy Division krochen aus den Nebelschwaden. Herrlich. So schön modern und gestrig gleichzeitig wurde New Wave lange nicht mehr interpretiert. Allein die Art, wie Paul Banks in "Evil" das Wort "Rosemary" singt, ist bis heute unvergessen und steht exemplarisch für die Eleganz, die Interpols erste drei Studioalben unsterblich machte.

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Interpol - "Antics"*

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Best of 2004 20 Jahre, 20 Alben

Zwei Hochzeiten und eine Garderobenfehlfunktion? Britney und Janet regierten vielleicht die Schlagzeilen, die Platten des Jahres lieferten jedoch andere.

3 Kommentare mit 4 Antworten

  • Vor 9 Monaten

    Ein dunkles/schwarzes Herz. Oder zwei.

  • Vor 9 Monaten

    Das Debut ist toll, keine Frage, aber die hier und OLTA sind mMn nochmal mindestens ne Liga drüber. Antics ist ein absolutes Indie-Hit-Feuerwerk, merke gerade auch, dass ich noch jede Zeile kenne, obwohl bestimmt 3, 4 Jahre nicht gehört. Potentielle Inselplatte.

  • Vor 9 Monaten

    Finde ich die schwächste der großen drei Interpol Platten. Klar mit Evil ist ein Hit drauf, aber irgendwie fällt es mir auf der zweiten Hälfte schwer, die Songs auseinanderzuhalten. Ein bisschen zu rockig ist es auch geworden.
    Immernoch groß, aber das Debüt hat die erhabenere Grundstimmung und Our Love to Admire die zwei absoluten Überhits ihrer Diskografie.

    • Vor 9 Monaten

      Bis dahin tob ich mich eben weiter munter in der Staub-Abteilung aus:
      E i n Hit?! Also bei Narc, Not Even Jail, Public Pervert und A Time To Be So Small kann ich ja noch zähneknirschend akzeptieren, dass da nicht bei jedem der Endorphin-Kick so einsetzt wie bei mir, aber mindestens Slow Hands und C'mere sind doch wohl absolute Banger, sollte Konsens sein, hmm? Danke

      Witzigerweise mag ich OLTA zwar vll sogar auch lieber, aber nur weil ich es insgesamt runder finde, das Playlistenfutterplus höre ich recht deutlich bei Antics.

    • Vor 9 Monaten

      Habs gerade auf dem Weg zur Arbeit nochmal gehört und bleibe dabei: Kein schlechter Song drauf, aber ein bisschen zu homogen. Slow Hands ist catchy und statt C'mere mere meinst du wohl Narc, aber beide finden halt locker drei Treppenabsätze unter Lieblingssongs wie Pioneers to the Fall oder The Heinrich Maneuver (für mich die Definition eines Indiesongs) statt.

      Ich wäre sogar so dreist, Antics hinter The Other Side of Make Believe auf Platz vier einzusortieren.

    • Vor 9 Monaten

      Blasphemie Hilfsausdruck, gerade der Schlusssatz ist doch pure Provokation :D Ich würde TOSOMB nach reiflicher Überlegung als Ganzes etwa 6 Sterne unter den Eingangsriffs von wahlweise Narc oder C'mere (das ich aber tatsächlich noch ein bisschen lieber habe) einsortieren. Immerhin bei den Lieblingstiteln auf der OLTA werden wir uns einig, jedenfalls wenn ich Rest My Chemistry noch dazumogeln darf :saint:

    • Vor 9 Monaten

      Der Song ist auch toll, aber die beiden anderen wären bei mir tatsächlich sogar in einer Top-100-beste Songs-Liste.