Platz 44: Adrian Younge - "The American Negro"
Es war im Frühling, als ein Bekannter mich anschrieb. Er habe gesehen, dass ich da immer wieder ein Album mit so einem "schrecklichen Cover" höre, und was es denn damit auf sich habe. Die Rede war von "The American Negro" von Adrian Younge. Das Artwork zeigt einen gehängten Schwarzen und spielt auf die sogenannten Lynchpostkarten an. Allein an der Reaktion meines Bekannten merkt man schon, dass das Cover seine Wirkung nicht verfehlt. Es fällt auf, rüttelt wach, lässt nachdenken. Damit passt es hervorragend zum Inhalt.
Die Mischung aus Jazz und Soul, gepaart mit Spoken Word, will nämlich auch genau das: auffallen und zum Nachdenken anregen. "I am the sound of America, the dissonance they created", heißt es im Albumtitel gebenden Track. Dem gegenüber stehen die wunderschönen Harmonien, der treibende Bass, die hoffnungsvollen Chorgesänge und die Melodien der Blasinstrumente, die auch auf einem Delfonics-Album Platz gehabt hätten. Aufbruchstimmung. Es muss und wird sich etwas ändern. "We need to feel more love." Auch in 2022.
Adrian Younge - "The American Negro"*
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