Platz 15: Paula Hartmann - "Kleine Feuer"
Berliner Nachtleben in den grellsten Grautönen: Paula Hartmann und Biztram vertonen Melancholie, Apathie und Verlorenheit in eiskalter Manier. Ein Klangbild, irgendwo zwischen schlaflos U-Bahn fahren und auf der Clubtoilette einschlafen, zwischen Hangover und Horror-Trip, zwischen '808s' und 'nichts fühlen'.
Das größte Alleinstellungsmerkmal dieser LP und von Hartmanns Musik als Ganzes liegt jedoch in ihren Texten. Wäre die ehemalige Schauspielerin keine Sängerin geworden, man hätte ihr eine Karriere als Autorin nahelegen müssen. Nicht nur findet sie immer wieder die richtigen Sprachbilder, um das Gefühlschaos dieser Generation im Limbo zwischen Weltuntergang und Selbstoptimierung lebendig werden zu lassen.
Einzig die Feature-Gäste überzeugen nicht. Beispielsweise holpert Levin Liam ungelenk, T-Low bleibt wie immer schwach und Trettmann blass. Da hätte man sicher geeignetere Künstler gefunden. Dennoch: "Kleine Feuer" sollte man gehört haben. So atmosphärisch dicht gerieten nur wenige Deutschrap-Alben dieses Jahr.
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Paula Hartmann - "Kleine Feuer"*
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2 Kommentare mit einer Antwort
Wirklich ein sehr schönes Album, das mich zum Fan gemacht hat.
T-Low schwach? Come on, war doch easy seine beste darbietung ever
Ohne viel von ihm zu kennen, behaupte ich mal, ihr habt beide recht