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Thomas Gottschalk - "Ungefiltert"

Worum gehts?

Ein früherer Radio-Moderator und beliebter Entertainer blickt fragend auf die Welt. Einst herrschte für ihn "Narrenfreiheit". "Ungefiltert" habe er alles rausgehauen, das ihm in den Sinn gekommen sei. Doch die Dinge haben sich gewandelt. Die Menschen wollen ihm plötzlich seine harmlosen Späße "als 'bösartig', 'rassistisch' oder 'frauenfeindlich'" auslegen. Kurz ploppt die Angst auf, sein Kompass möge nicht mehr korrekt justiert sein, doch sein Selbstvertrauen obsiegt.

Statt Rod Stewart läuft in den Kinderzimmern "der ganze Müll" um Podcasts und Realityshows, Blogs und YouTube-Filmchen, Instagram und TikTok, und mit dem weiblichen Geschlecht lässt sich kaum eine Aufzugfahrt überstehen, ohne einen schweren Karriereschaden davonzutragen. Schon früher hätten Vorgesetzte versucht, ihn "zum Verstummen" zu bringen. "Ich habe ihnen den Gefallen nie getan, weil ich immer mein Publikum hinter mir wusste. Bis dieses anfing, mir 'in den Rücken zu fallen'."

Wer hats geschrieben?

Thomas Gottschalk prägte gleich mehrere Generationen, er dürfte hierzulande zu den bekanntesten und wohl auch beliebtesten Menschen zahlen. In den 1970er Jahren brachte er dem bayerischen Radio-Publikum die noch fremdartige englische Popmusik nahe. 1987 übernahm er von Frank Elstner die Fernsehshow "Wetten, dass..?", die er mit einigen Unterbrechungen bis 2023 moderierte. In der reichweitenstarken Sendung begrüßte er internationale Stars wie Michael Jackson, David Bowie, Joe Cocker, Elton John, Madonna, Phil Collins, Whitney Houston, Cher, Paul McCartney, Britney Spears, Will Smith, Mick Jagger, Shakira, Limp Bizkit, Jennifer Lopez oder die Backstreet Boys.

Wer solls lesen?

Thomas Gottschalk lechzt vor allem nach Bestätigung, in jedweder Form. "Ernst genommen werden wollte ich nur von den Klugen, die schlichten Gemüter sollten mich mögen", heißt es bei ihm. Seine Leserschaft sollte mit ihm d'accord gehen, selbst daran scheitern, die Welt zu verstehen, und zugleich versuchen, die eigene Unsicherheit umso selbstbewusster zu übertünchen. Dieter Nuhr, Peter Hahne, Oskar Lafontaine, Wolfgang Kubicki, Jan Fleischhauer, Waldemar Hartmann und Alice Schwarzer dürfen also gerne einen Blick riskieren.

Das beste Zitat:

"Jeder spürt die Fehler, die er macht, und wohl dem, der sie korrigiert, bevor er die Quittung dafür in Händen hält. Ich bewundere Mitmenschen, die in der Lage sind, sofort die Richtung zu wechseln, wenn sie erkennen, dass sie falsch unterwegs sind. Ich gehöre nicht dazu."

Wertung: 1/5

Text von Dominik Lippe

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