Biografien, Romane, Interviews, Analysen, Fotos, Comics, Geschichte, Politik und Privates, und überall steckt Musik drin.
Konstanz (laut) - Wir kennen sie alle, diese Tage. Der Blick in die Nachrichten schreit es dir entgegen, das Wetter und der ganze Rest stimmen ein: Was für eine gute Idee wäre es doch, der Welt zumindest temporär den Rücken zuzuwenden, sich irgendwo einzuigeln und die Nase in einem Buch zu versenken. Weil (nach Hundkatzemaus) Literatur noch immer die die zweitbeste Gesellschaft bietet und man deshalb davon nie genug haben kann, haben wir auch in diesem Jahr wieder einen bunten Strauß Lektüre-Vorschläge für musikinteressierte Zeitgenoss*innen zusammengestellt. Obacht, die eine oder andere Warnung ist auch dabei:
Über mangelnde Bandbreite dürfte angesichts dieser Auslage wirklich niemand weinen müssen: Von Biografien über wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Kunst und Künstler*innen bis hin zu Lyrik und Romanen ist wieder alles Mögliche dabei. Wer größeren Wert auf die Optik legt, sollte sich mit einem Bildband, einem Comic, einer Graphic Novel oder einer aufwändig illustrierten Interview-Sammlung bestens bedient fühlen.
Vom Bordstein zur Skyline
Die Spanne der Künstler*innen, um die es geht, reicht vom Bordstein bis zur Skyline, vom nischigen Rap-Act aus dem tiefsten Untergrund bis hin zum gestandenen Rocker oder dem möglicherweise einflussreichsten Popstar, den der Planet gerade zu bieten hat. Mal lassen Artists schreiben, mal schreiben sie selbst, mal schreiben andere über sie, und auch die Perspektive derer, die hinter den Kulissen und abseits des Rampenlichts malochen, kommt nicht zu kurz.
Die Autor*innen gehen dafür, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Lesbarkeit, teils streng wissenschaftlich, teils freier vor, sie rollen Geschichte und Geschichten auf oder sie begeben sich gleich direkt ins Reich der Fantasie. Die einen beleuchten ganze Genres oder Epochen, andere zoomen näher heran und beäugen im Detail einzelne Künstler*innen oder deren Werke.
Es geht um Leben und Tod, Politik und Privates, um Spuren und Abwege, Dreck und Glitzer oder um die Magie des Schlagzeugspiels, und wieder einmal haben wir allenfalls Bruchteile des umfangreichen Bücherangebots sichten können.
Direkt zum Thema? Bitteschön!
Direkt zu einigen ausgewählten Büchern findet ihr hier:
- Peter Hince - "Queen hautnah"
- Campino - "Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer"
- Thomas Gottschalk - "Ungefiltert"
- Jens Buchholz - "Falco: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten"
- Daniel Drepper & Lena Kampf - "Row Zero"
- Bruce Springsteen - "Born To Sing"
- Laurens Dillmann - "Kunst & Kopfkrieg"
- Till Lindemann & Joey Kelly - "Der Rhein"
- Marina Burzunashvilli - "Die Bossin"
- Michael Loesl - "Die Ärzte - 40 Songtexte aus Berlin"
- Testcard #27 - "Rechtspop"
- Reinhard Kleist - "Low: David Bowie's Berlin Years"
- Peter Wicke - "Rammstein - Provokation als Gesamtkunstwerk"
... ja, es war ein elend Rammstein-lastiges Jahr, leider. Zum Glück war das aber noch lange nicht alles. Durchklicken lohnt also trotzdem.
Pro-Tipp vom Weihnachtswichtel
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und dunkler, die Lesesaison ist also eröffnet, und auch Weihnachten wirft bereits seine Lichterketten- und Kerzenscheinschatten voraus. Deshalb an dieser Stelle auch die alle Jahre wiederkehrende Erinnerung von eurem Weihnachtswichtel: Das Fest der Liebe wird auch dieses Jahr wieder vollkommen unerwartet vor der Tür stehen. Die Herausforderung grinst euch schon entgegen: Ihr werdet irgendetwas unter den Christbaum legen müssen.
Wie wärs in dem Fall mit einem Buch? Das geht tatsächlich immer, es findet sich für jeden Geschmack irgendetwas, und einigermaßen leicht zu verpacken ist es obendrein. Sind eure Zu-Beschenkenden musikaffin? Glück gehabt: Vielleicht ist dann die passende Geschenkidee in unserer Liste ja schon dabei.