Platz 21: Idles - "TANGK"
Die musikalische und emotionale Bandbreite dieses Albums ist schier unendlich. Der Grundton bleibt eine Mischung aus Wut und Verletzlichkeit im freien Fall. Düster dröhnt der Bass. Dafür braucht er keine Lautstärke, er verursacht eher das unangenehme Gefühl des tief rotierenden Bohrers beim Zahnarzt, nur um im einen Track weiter eine glasklare Linie unter den Song zu legen.
Eindringliche Streicher und zarte Klavierlinien tupfen niedliche, aber düstere Wölkchen über den tiefmelancholischen Gesang. Schon im nächsten Stück kehrt die Energie zurück, und gemeinsam mit LCD Soundsystem sind Idles "dancers hip to hip, dancing cheek to cheek".
Egal, in welche Richtung die Songs gehen, sie bewirken, was Sänger Jason Talbor sich in "Grace" wünscht: "Make me safe, away from harm / Please caress my swollen heart / Make me pure."
PS: Ein Tipp an alle, die noch nicht überzeugt sind: Schaut euch das Video zu "Grace" an. Chris Martin läuft endlos am Strand entlang und singt Idles - statt "Yellow". Was würde ich geben, wenn Coldplay wieder so berührende Musik machen würden.
[von Vicky Butscher]
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