Platz 13: Jpegmafia - "I Lay Down My Life For You"
Als unlängst die akribische Stimmenauszählung "I Lay Down My Life For You" als unser Hip Hop-Album des Jahres ausspuckte, hatte mich das Ding bereits mindestens zum dritten Mal verblüfft. Bei der Erstellung meiner eigenen Favoriten-Liste hatte ich zuvor, auch schon erheblich erstaunt, festgestellt, dass mir in diesem Jahr wirklich niemand aus dem Genre mehr gegeben hat als Jpegmafia, huch?! Das erste Mal hatte mich der Kerl ja direkt im Sommer bei Release des Albums überrollt. Dabei dachte ich nicht, dass er mich noch einmal mit irgendetwas überraschen könnte, seit er und Danny Brown mich zusammen mit ODBs Geist in einen Flipper gesperrt hatten. So kann man sich täuschen.
Ja, und jetzt wundere ich mich schon wieder. Diesmal darüber, dass diese Wundertüte von einem Album ganz offensichtlich nicht nur zu den Rap-Heads gesprochen hat, sondern sich auch im weiteren Kolleg*innenkreis ziemlicher Beliebtheit erfreut.
Einerseits erscheint das irgendwie logisch, Anknüpfungspunkte gibts ja genug: Peggy verweist auf DMX und Janet Jackson, Disturbed und Eminem, Tegan & Sara und Michael Jackson, Destiny's Child und 2Pac, Playboi Carti und Method Man, Basket-, Base- und Football, auf Wrestling, Peter Pan, Godzilla, King Kong und Streetfighter. Er stopft Soulgesang, Metalgitarren, Drumgewitter, brasilianischen Funk und Elektroklickerklacker in seinen Mix, dreht selbigen zweimal durch den Fleischwolf und toppt das ganze mit einem frisch verwursteten 2 Live Crew-Sample. Denzel Curry schaut vorbei, Vince Staples auch ... ja, da kann theoretisch schon jede*r irgendetwas finden, das sie*ihn anspricht.
Andererseits ist und bleibt das hier aber doch ziemlicher Nerdshit, und der schafft es hier locker in die Top 20? Juhu. Wir leben in wahrhaftig verrückten Zeiten.
[von Dani Fromm]
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