Platz 22: Lily Allen - "Pussy Palace"
Ach, Lily Allen, wie habe ich dich vermisst. Das letzte Mal musikalisch wahrgenommen habe ich dich vor sieben Jahren circa, als dein letztes Album "No Shame" rauskam, das fast niemand, inklusive mir, sich öfter anhören wollte. Sorry! Dann warst du von der Bildfläche verschwunden. Keine neue Musik, dafür ein neuer Macker, neues Land, neue Bude. Wer war der Typ noch gleich ... ach, echt? Der Onkel von "Stranger Things"? Der sich eigentlich schon x-mal irgendwie geopfert hat, dessen Rolle dann aber doch zu beliebt war, als dass man ihn rausschreiben konnte? Hopper ... äh ... David Harbour. Ist der in echt auch so toll wie in der Serie? Nein? Eifersüchtig auf deine neuen schauspielerischen Erfolge? Niedergemacht? Sah aber doch in diesem Architectural Digest-Video alles so harmonisch aus, oder? Moment, ich schau es mir nochmal an ... oh! Hm ... ja er macht schon auf dicke Hose, lässt dich kaum zu Wort kommen ... merkwürdige sexuelle Anspielungen ... Wer ist denn Madeline, was meinst du? Oh ... OH!
"Pussy Palace" ist nicht etwa der neu angebaute Trump-Flügel vom Weißen Haus (obligatorisches Trump-Bashing: check!), es ist einer der vielen Ohrwürmer von Lily Allens erstem Album seit sieben Jahren, "West End Girl". Gemeint ist eine Zweitwohnung von David Harbour, die er, zumindest ließ er Lily Allen scheinbar in dem Glauben, dazu nutzte, um Sport zu machen, sich in Form zu bringen: "I always thought it was your Dojo, Dojo, Dojo." Als Lily nun aber mal vorbeikam, um ihm Medizin zu bringen, entdeckt sie ... andere Arten von sportlichen Geräten. Die Böden mit Matten ausgelegt, Sextoys, eine Tasche voller Kondome, eine Schuhschachtel voller Liebesbriefe von Verflossenen, Gleitmittel. Hier wurde sich auf ander Art und Weise in Form gebracht als in einem herkömmlichen Dojo. Offenbar hatte man sich vorher auf eine Art offene Beziehung ... naja, "geeinigt" kann man laut dem Album nicht sagen, aber zumindest gab es eine Abmachung - doch die Schatten und flüsternden Stimmen (obligatorische Pet Shop Boys-Anspielung: check!) trugen schon bald die Gerüchte der üblen Machenschaften und Wortbrüche von David Harbour an Lily Allens Ohren, und an die unseren dadurch ein wunderbares Comeback-Album, mit einem der Highlights: "I never thought it was your Pussy Palace, Pussy Palace, Pussy Palace, Pussy Palace!"
von Merlin Engelien
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