Platz 21: Die P - "Magazin"
Als szeneinterner Geheimtipp schwirrt Die P ja schon so ewig knapp oberhalb der Wahrnehmungsschwelle herum, dass ich mich zuweilen fragte, ob sie den Sprung aufs nächste Level überhaupt noch irgendwann schaffen würde. Was ihre Skills betrifft, gehörte sie da längst hin: Flows, Delivery, Attitüde, Energielevel, Style ... daran gab es bei der Bonnerin noch nie etwas auszusetzen. Ich hoffte nur, sie würde zwischen Hustle hier, Hustle da auch hier und da mal irgendetwas Substantielles oder Persönliches erzählen, wenigstens gelegentlich ein bisschen tiefer blicken lassen.
Mit diesem Album kommt sie dem näher denn je. Zwar handelt es sich immer noch um ein "Magazin", nicht um einen Roman. Wer episches Storytelling sucht, ist bei dieser Frau einfach nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Dennoch: Sie traut sich was, präsentiert sich hier nicht nur (gewohnt) knallhart, sondern öffnet sich und zeigt sich (endlich!) auch einmal emotional, beinahe schon zugänglich.
Auch wenn ich festgestellt habe, dass mir persönlich Lovesongs wie "So Nah" dann doch nicht so gut reinlaufen und ich sie vielleicht DOCH lieber über ihren Hustle rappen hören will (jaja, Vorsicht mit Wünschen und so, ich weiß ...): Dieses Album hat Die P in meinen Augen als eine wesentlich komplettere Künstlerin gezeigt als ihre ganze vorherige Diskografie bis zu diesem Punkt. Insofern hat sie damit wirklich einen riesigen Schritt getan, um ihre eigene Prophezeiung zu erfüllen: "Schon als Kind hab ich gewusst, ich werd' ein Hip Hop-Star." Der Tag möge kommen, für deutschen Rap wird es ein guter Tag sein.
von Dani Fromm
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