Bernd Eichinger und Uli Edel bringen Bushidos Autobiografie 2010 auf die Leinwand. Eichinger verspricht in Anlehnung an Bushidos Musik pure Authentizität und eine radikale Umsetzung.
München (vog) - Stimmen aus Politik und Sittenwacht, die Bushido als Jugendverderber abkanzelten, geistern noch immer durch den feuilletonistischen Äther. Doch nun ebnet eines der bekanntesten Duos der deutschen Filmindustrie dem Skandalrapper den Weg auf die Leinwand.
Bushidos im Herbst erschienene Biografie rangiert seit Monaten in den Bestsellerlisten und dient nun Produzent Bernd Eichinger, der gleichzeitig als Drehbuchautor fungiert, und Regisseur Uli Edel als Vorlage für eine filmische Umsetzung. Sogar Siegfried Lenz muss sich da hinten anstellen. Die Verfilmung seines Romans "Schweigeminute" verharrt zunächst auf der Warteliste.
Kinostart 2010
Bushidos Aufstieg aus den Tiefen des Prekariats an die Spitze der deutschen Rapperszene bietet eindeutig mehr Massenkompatibilität als der olle Lenz. Der für 2010 geplante Kinostart markiert bereits die vierte Kollaboration von Produzent Eichinger und Regisseur Edel.
Bei den diesjährigen Oscarverleihungen wurden die beiden für ihre cineastische Adaption von Stefan Austs Bestseller "Der Baader Meinhof Komplex" für den Oscar in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert.
"Authentisch, provokant und radikal"
In Anlehnung an Bushidos Musik solle der Film "authentisch, provokant und radikal" werden, schwärmt Eichinger in einer Pressemitteilung. Bushido übernimmt selbst die Hauptrolle, um Eichingers Forderung nach Glaubwürdigkeit bis ins Detail nachzukommen.
Wie die Adaption konkret aussehen wird, davon ließen weder Eichinger noch Edel bisher etwas durchklingen. Von der Stilisierung zum Popmessias, der soziale Schranken überwindet und Jugendliche aus kleinkriminellen Abgründen hervorholt, bis zur Darstellung als Vorzeigekarrierist der Ellenbogen-Gesellschaft, der perfekt die Tonalität der Medienklaviatur beherrscht, ist alles möglich.
165 Kommentare
Bushido spielt sich selbst? das kann ja nur schlecht werden.
Der Film wird eine eindrucksvolle ehrerbietende Hommage ans Ghetto!!!
Hmmm. Kann mir nicht vorstellen, dass der Film so kompromisslos und radikal werden wird... Wenn die FSK einen Ab-18-Stempel rausholt, wird der Film vermutlich ein Flop. Das sollte auch den Machern bewusst sein
Spielberg suckt
Mich würde mal interessieren, wie dieser Film im Vergleich zu seinen direkten Konkurenten 8Mile und dem Biggie Film abschneidet!?
Ein weiterer Streifen der seinen Weg nicht in mein Regal finden wird, Bushido kann ich nich abhaben
Der Film wird aber sicher genuegend Leute in Deutschland anlocken, aber gegen die Amirapper wird er sicher keine Chance haben.
Ich bin mal gespannt wann der TokioHotelTom bei Eichinger anklopft.