Sollte sich der Verdacht bestätigen, dürfen die Bonner nicht für Deutschland zum Eurovision Songcontest.
Hamburg (huz) - Songs im (Euro-)Dance-Genre hören sich nicht selten ähnlich an. Nun hagelt es Plagiatsvorwürfe im Rahmen des deutschen Vorentscheids zum Eurovision Song Contest: Die Siegerband Cascada soll bei Loreen geklaut haben, der schwedischen ESC-Gewinnerin von 2012.
Und eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Cascada-Produkt und "Euphoria" ist nicht abzustreiten. Die Bild am Sonntag gab darauf ein Gutachten bei den Phonetikern der Uni Kiel in Auftrag: "Glorious" wirke wie eine Kopie des ESC-Siegersongs von 2012, jedoch "mit kleinen, raffinierten stilistischen Änderungen", so die konsultierte Wissenschaftlerin Tina John.
NDR will eigenes Gutachten
Weiter heißt es: "Der Refrain benutzt die gleiche Akzentuierung, der Schluss gipfelt in einer identischen Kombination. Die Sängerinnen benutzen sogar die gleiche Atemstilistik." Dass das den Song noch nicht zwingend zum Plagiat macht, weiß auch der NDR, der für die deutsche ESC-Teilnahme zuständig ist.
In Hamburg kündigte man dennoch an, den Song auf die Vorwürfe prüfen zu lassen. Noch am Sonntagabend sei ein musikwissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben worden, so ein Sprecher.
Würden die Vorwürfe bestätigt, dürften Cascada nicht in Malmö antreten. Ob das geschieht ist fraglich, wurde doch irgendwo schon jede Tonfolge, jeder Beat und jedes Schema mal benutzt. Das gestand sogar einst Dance-Pionier H.P. Baxxter im laut.de-Interview ein.
Die Struktur sei immer ähnlich, "mit Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, C-Part, Schlussrefrain." Genauso verhält es sich auch in diesem Fall. Denn, sollte man das Fass wirklich öffnen, wie viele Songs müsste man dann noch aus dem Verkehr ziehen?
41 Kommentare
schickt doch einfach heino? der rockt die hütte
Wir schicken Haftbefehl.
abbas wissen wer der babo ist
@der.grob
Wieso behauptet eigentlich jeder, die Jury hätte Cascada auf der 1 gehabt? Mitnichten!
Die hatten überraschenderweise die BLITZKIDS auf 1, die ich übrigens auch mit Abstand am besten fand. Und den saal gerockt (gepoppt:-)) haben sie anscheinend ja auch.
Ist Geschmackssache, aber der Jury vorzuwerfen, die m.E. nicht besonders überzeugenden Bayern-Bläser nicht gutzufinden halte ich für ziemlich arrogant.
Ich hatte den Gedanken schon beim ersten Hören des Songs, dass man sich da so nah wie möglich an dem Letztjahresgewinner orientiert. Aber das ist doch in der populären Musik üblich. Mal ganz davon abgesehen, sind beide Songs total kacke.
Man sollte tatsächlich jeden Song "mit Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, C-Part, Schlussrefrain" aus dem Verkehr ziehen.