Platz 9: Exciter
Mit dem Rückenwind der extrem erfolgreichen "The Singles"-Tour sowie dem Comeback-Album "Ultra" starten Gore, Gahan und Fletcher ins neue Jahrtausend. Der rekonvaleszente Sänger ist in weitaus besserer Verfassung, die Band rückt enger zusammen und engagiert als Produzenten Mark Bell, der als Teil des Sheffielder Duos LFO in den 1990er Jahren neben Aphex Twin maßgeblich zum wachsenden Kultstatus des Warp-Labels beitrug. Bell stirbt 2014 mit nur 43 Jahren.
Schon auf dem Papier stehen die Zeichen also auf Veränderung, doch als "Exciter" schließlich erscheint, fühlen sich zahlreiche Fans persönlich geprellt. No more doom & gloom? Höchstens im Manson-Ripoff "The Dead Of Night". Die sehr experimentelle Single "Dream On" belegt trotz Akustik-Blues-Riff, was sich zu dieser Zeit auf Martin Gores heimischem Plattenteller dreht: Köln-Techno und Bavarian Vibes.
Dennoch: Das elektronische Zirpen, das Bell schon auf Björks "Homogenic"-Album zauberte, ist sicher nicht für die Charts des Jahres 2001 gemacht. "Exciter" gerät stattdessen noch einmal zu einem von Mut und Veränderungswillen getriebenen Experiment des Millionen-Dollar-Unternehmens Depeche Mode, gerade im Vergleich zum Folgealbum "Playing The Angel". Gahans Gesang kommt die reduzierte Soundästhetik hervorragend zugute, er liefert auf Songs wie "Shine" oder "When The Body Speaks" gnadenlos ab.
Anspieltipps:
"Shine", "I Am You", "Freelove".
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