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14: Soap&Skin

Das 1990 in einem abgelegenen Dorf in der Steiermark geborene Wunderkind Anja Plaschg alias Soap&Skin erhält schon mit sieben Jahren Klavierunterricht. Sie sozialisiert sich im stillen Kämmerlein mit klassischen Werken von Arvo Pärt und Sergej Rachmaninow. Dank ihres Bruders entdeckt sie die elektronische Musik für sich. Bei ihrer Geburt diagnostizieren Ärzte bei ihr ein Loch im Herzen. Dies spiegelt sich in ihren schwermütigen Kunstliedern.

Die von Schmerz, Verlust und Trauer geprägten Songs ihres Debüts "Lovetune For Vacuum" komponiert sie als junge Teenagerin zwischen 2004 und 2008. In ihrer Heimat chartet sie mit dieser Scheibe auf Anhieb in die Top 10. Auch über die Landesgrenzen hinaus verzückt sie mit diesem Meisterwerk Pop-, Elektronik- und Klassik-Hörer gleichermaßen.

Vor der Veröffentlichung schmeißt Plaschg die Schule, zieht von der tristen Provinz in die aufregende Großstadt Wien und fängt ein Kunststudium an, das sie aber bald wieder abbricht. Sie wirkt am Theater mit und wagt ihre ersten Gehversuche als Schauspielerin. Der Nachfolger "Narrow" kommt 2012 auf dem Markt. Der Tod ihres Vaters überschattet den Entstehungsprozess der Platte. Im Opener setzt sie sich auf eindringliche und berührende Art und Weise mit diesem Schicksalsschlag auseinander.

Danach hält sich die Österreicherin weitgehend von der Musikbranche fern. So veröffentlicht sie nur alle paar Jahre neue Tracks. Andererseits beteiligt sie sich an einer Theateradaptation von "Romeo & Julia" und 2016 am Film "Die Geträumten". Anja Plaschg übt sich dennoch in Minimalismus und Zurückhaltung. Sie bewahrt sich so eine mystische und unnahbare Aura. Dafür spricht, was sie künstlerisch bisher geschaffen hat, eine ganz eigene, bisweilen zeitlose Sprache.

Album-Tipp: "Lovetune For Vacuum"

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