Geständig
Ja, well ... seine demokratiefeindlichen Auswüchse für jede*n sichtbar ins Netz zu stellen, ist halt wahrscheinlich in etwa so dämlich, wie vor Gericht ohne Not Dinge zuzugeben, die einem schwerlich jemand hätte nachweisen können. So vorexerziert dieser Tage von 18 Karat. Dass der zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verknackt worden ist, haben wir wahrscheinlich schon alle mitbekommen. (File under "gute Nachrichten", sofern das bedeutet, dass er uns in nächster Zeit nicht mit einem weiteren lieblosen Erguss beglückt.)
Ich muss es trotzdem noch einmal erwähnen, weil ich zum einen Abbitte leisten muss, und zum anderen mit meiner Verblüffung irgendwo hin.
Erst die Entschuldigung: Ja, sorry, offenbar habe ich das kriminelle Potenzial von 18 Karat dramatisch unterschätzt, wenn ich ihn immer maximal für einen aufgeblasenen Schulhofticker gehalten habe. Tatsächlich scheint er doch mehr Dreck am Stecken zu haben, wenn das Gericht beim Strafmaß nicht nur die Forderung der Verteidigung, sondern auch die der Staatsanwaltschaft für zu gering erachtet.
Jetzt die Verblüffung: Als der oberkrasse Gangster sollte man doch eigentlich wissen, dass man immer nur gerade so viel gesteht, wie die Beweislage erzwingt. Dann noch diese Argumentation: 18 Karat habe nicht wegen des Geldes kiloweise Drogen geschmuggelt, sondern wegen des "Nervenkitzels", weil er seine "Songtexte in die Realität umsetzen wollte". Was? Nur für den Kick, für den Augenblick?
Das kann jetzt wirklich nur noch zweierlei bedeuten: Entweder ist der Typ tatsächlich dümmer, als ich für möglich gehalten habe. (Was durchaus etwas heißen will.) Oder er versucht, noch von der Anklagebank herunter seiner retardierten Kinderzielgruppe irgendwelche Märchen aufzutischen. Mr. Rap, fassen Sie doch noch einmal zusammen, bitte!
1 Kommentar
Und warum? Für den Kick für den Augenblick?