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Spotify Recap

Ich habs im Voraus schon gesagt: Ich habe nicht vor, euch mein Spotify Wrapped zu zeigen. Es ist nämlich ein Desaster. Aber selbst, wenn es nicht so peinlich wäre, gäbe es gute Argumente, darauf zu verzichten:

Wie Lance Butters und Pöbel MC hier schön darlegen (andernorts hat sich Pete Rock ähnlich geäußert), ist Spotify ein verdammter Halsabschneiderladen, der jüngst erst wieder Tausende Leute rausgeschmissen hat, weil sie ihre eigenen Margen nicht erreicht haben, eigentlich seit Jahren nicht profitabel sind und bei aller Berechnung den Künstler*innen so beschissen wenig Geld zahlt, dass sogar ebenso halsabschneiderische Konkurrenz-Services wie Deezer oder Apple Music vergleichsweise reizvoll dastehen.

Dass es allerdings für einen Musikhörenden unglaublich cool ist, eine gigantische Bibliothek mit gefühlt aller je existiert habenden Musik zu nutzen, das stelle ich gar nicht in Frage. Vielleicht sollte man aber doch zwischendurch die Alternativen checken. Deezer zum Beispiel macht Jahresrückblicke im Tarot-Look.

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3 Kommentare mit 8 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Tja nun, ich hab jahrelang Streamingdienste nicht genutzt und brav Vinyl gekauft. Bis das halt nicht mehr ging, weil Vinyls nur noch in Kleinstauflagen erscheinen und sofort ausverkauft sind, oder oder für ein einfaches Albung 50-60 Euro verlangt wird - sorry, nein.
    Wenn das anders wird, bin ich der erste, der die Grütze wieder kündigt.

  • Vor einem Jahr

    Prezi hatte ja auf Insta letztens den Hot-Take, dass all die kleinen Künstler, die jetzt über Spotify abkotzen vor dem Streaming Zeitalter überhaupt keine Reichweite gehabt und damit auch nix verdient hätten.

    Ist halt so ne Martin Luther Position, aber vielleicht auch nicht ganz falsch.

    • Vor einem Jahr

      Ja, stimmt zwar evtl zum Teil ändert aber nix daran, dass das Konzept Spotify halt neokapitalistisches Raubrittertum ist und mit den vorhandenen Technologien auch wesentlich mehr für die Künstler drin wäre.

    • Vor einem Jahr

      Ist etwa so wie dem rumänischen Schlachthofsklaven zu sagen, dass er sonst halt gar keinen Job in Deutschland hätte ¯\_(ツ)_/¯

    • Vor einem Jahr

      Das meinte ich, als ich Martin Luther Argument geschwurbelt habe :)

      Man kann aber auch die Konsumenten fragen, warum sie nicht bereit sind, mehr als knapp 10 Euro zu bezahlen. Andererseits sehe ich es jetzt auch nicht als das Geburtsrecht von jemanden an, mit dem was er selbsterklärt liebt reich zu werden. Also nix dagegen, wenn das klappt, aber der rumänische Schlachthofsklave evoziert in mir mehr Mitleid als solche Lance Butters, die vielleicht neben einer Ep pro Jahr noch arbeiten gehen müssen.

      Macht Spotify aber selbstverständlich nicht sympathischer.

  • Vor einem Jahr

    Kurze Rückblende in das Jahr 2003: Die Rapper haben exakt 0€ an mir verdient. Emule, Limewire, Napster. Die älteren erinnern sich. 20 Jahre später gibts Summe X, dank meiner Streams bei Spotify, was definitiv mehr als 0€ ist. Ich will ihren Müll nicht kaufen: die Boxen, CDs, Schallplatten, T-Shirts, Pijamas und was die alles Designen um an Geld zu kommen. Das macht die Müllberge in Afrika und Asien auf kurz oder lang nur größer. Aber wenn jetzt z.B. ein Kolja Goldstein, dessen Album Art & Design ich phantastisch fand, nach 10€ fragt die überweise ich ihm. Kein Thema. Ich kann jetzt nicht jedem was schicken aber wenn jeder Hörer einfach seinen top 3 Künstlern (natürlich nicht denen die eh schon stinkreich sind) je 20€ überweist im Jahr ohne dafür ein Shirt, eine Schallplatte oder irgendwas Materielles im Gegenzug haben zu wollen dann sollte es doch reichen für alle. Den Rest müssen sie sich über Werbedeals, Auftritte oder wenn alle Stricke reißen Arbeit rein holen.

    • Vor einem Jahr

      "Das macht die Müllberge in Afrika und Asien auf kurz oder lang nur größer"

      Zur Ergänzung sei hier noch angemerkt, dass Streaming jeder Art natürlich auch einen nicht unwesentlichen Umweltschaden verursacht und unter dem Gesichtspunkt für alles, das mehr als ein, zwei Mal abgespielt wird, das Erwerben von digitalen Kopien klar die optimalste Lösung ist.

    • Vor einem Jahr

      Das beste von beiden Seiten würde wahrscheinlich so etwas hier bieten.

      https://resonate.coop/

      Ein Streamingservice bei dem mit jedem Abspielen ein gewisser Betrag vom eigenen Guthaben abgebucht wird. Angefangen mit Kleinsbeträgen für's erste Hören, dann schrittweise immer etwas mehr und sobald man durch mehrere Streams 1,40 für einen Skng bezahlt hat, hat man ihn offiziell erworben und kann ihn lokal abspielen so oft man möchte.

    • Vor einem Jahr

      Das Projekt an sich scheint aber inzwischen mehr oder weniger tot zu sein.

    • Vor einem Jahr

      Ok, das wär wirklich die Ideale Lösung. Schade