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Simon weiß, wer der Babo ist

Um das Verhältnis von Vätern und Söhnen, mentale und auch körperliche Gesundheit dreht sich auch die Haftbefehl-Dokumentation, die gerade das Thema der Woche zu sein scheint. Ich hatte von "Babo - Die Haftbefehl Story" eigentlich gar nicht etwartet, das der Film über eine für die große Leinwand aufgeblasene From-rags-to-riches-Geschichte mit einem bisschen tränendrüsigen Aber-jede-Medaille-hat-ihe-Kehrseite-Schlotz, die Schattenseiten des Ruhms betreffend, hinausgeht. Nachdem ich das Ding aber angeschaut hatte ... uff.

Ich weiß noch nicht einmal, ob ich dafür eine Empfehlung aussprechen mag. Eigentlich eher eine Warnung: Für fragile Momente eignet sich das mal wirklich gar nicht. Diese Dokumentation ist sowas von hart, sie zeigt, gnadenlos bis an die Grenze zum Voyeurismus, wie ein Mensch Opfer der Umstände wird, keinerlei Hilfe bekommt, um das Erlebte zu verarbeiten, sich dann sehr effektiv zugrunde richtet und alle, denen an ihm liegt oder die von ihm abhängig sind, mit sich in den Abgrund reißt. Ich fand es durchgehend schwer deprimierend, stellenweise kaum zu ertragen. In seiner Intensität hat mich der Film aber auch beeindruckt, und wenn man eine Ahnung davon bekommen möchte, wer dieser Aykut Anhan eigentlich ist, hat sich diese Tortur absolut gelohnt.

Was ich dazu zu sagen habe, lest ihr hier. Simon Vogt (ihr wisst schon, der mit den Interviews) hat mit der Hessenschau über den Streifen gesprochen. Der Kollege hat, weil näher dran am Geschehen, noch direktere Einblicke und eine ganze Menge mehr Hintergrundwissen.

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