Gemischte Reaktionen
Die ersten Reviews fallen entsprechend gespalten aus. Man spürt, dass da zwei Herzen in den Rapfans schlagen: Einmal ärgert man sich doch hier und da darüber, dass Travis mit maximalem Bombast, aber eigentlich recht klaren Formeln über die Szene Hans-Zimmert, aber gleichzeitig freut man sich doch auch darüber, dass Amirap nach einer überraschend langen kommerziellen Saurerübenzeit (nach sechs Monaten ging Lil Uzi Verts "Pink Tape" als erstes Rapalbum des Jahres auf die Eins) wieder so ein richtiges Album-Event ansteht.
Pitchfork-Autor Alphonse Pierre trifft in seinem Text in meinen Augen eine Menge Dinge ziemlich ziemlich gut, auch wenn ich verstehe, dass vielen Leuten die Wertung ein bisschen zu tief angesetzt ist. "Er verwässert die innovativen Klänge von früher und verflacht dabei seinen Südstaatentum bis zu dem Punkt, dass er das Gefühl hat, nirgendwo her zu kommen", schreibt er da und trifft die Sehnsucht nach Überregionalität, quasi nach Universalität im Rap, die sich aber auch mit Features von Bad Bunny und Beyoncé nicht erkaufen lässt.
Anthony Fantano hält sich da deutlich positiver, im Gegensatz zu Pierre hatte er ja eh immer die Angewohnheit, als Review einfach nur die guten gegen die schlechten Songs abzuwiegen, während Pitchfork die Tendenz hat, alles in größere, globale Kontexte zu betten. Beide Ansätze ergeben hier Sinn.
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