Rapper-Brause
Zur Wahrheit gehört jedoch, dass gerade der Eistee-Boom in der Rap-Welt erstaunlich schnell wieder verpufft ist. Nicht ohne Grund tauchten im letzten Jahr immer häufiger Bilder von Euro-Paletten voller Bratee, Dirtea oder Bushidos Eistee, der leider ohne pfiffigen Namen auskommen muss, im Sonderangebot auf Social Media auf. Lucianos Loco-Juice wurde nicht einmal die Ehre einer Preisreduzierung zuteil. Hier war wortwörtlich jeder Cent zu viel.
(Danke an u/DanManson auf Reddit für das Bild.)
TV Strassensound setzte sich jüngst mit Andreas Herb zusammen, dem Chef der Energy Drink-Marke "Effect". Unter anderem ging das Gespräch der Frage nach, wieso das denn so sei. Wenig überraschenderweise lautet die Antwort: Weil die Produkte es nicht schafften, ihre Kunden zu binden über das Gimmick hinaus, dass da eben ein Rapper / eine Rapperin dahintersteckt. Der Markt sei übersättigt, die Preise zu hoch, also bleiben die Paletten irgendwann einfach voll.
Herb, der sich seinem Instagram-Profil zufolge gerne ein zweites Standbein als Influencer aufbauen möchte, erkennt allerdings das Marketingpotential von Hip Hop durchaus an. Schließlich versucht er, auch mit seiner eigenen Marke davon zu profitieren.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Da hört der Bezug zum Genre für den Mann auch schon auf. Der CEO hat wahrscheinlich 80 Prozent der Namen, die ihm der Interviewer an den Kopf wirft, noch nie in seinem Leben gehört und sieht Rapper lediglich als Schaufensterpuppen, die ihm helfen, seine überzuckerte Koffein-Brause zu verticken.
Wie das dann aussieht, konnte man jüngst im Video zu Bushidos Capital Bra-Diss "Dark Knight" beobachten. Der Anfang, der nicht mehr als Produktplatzierung, sondern als ausgewachsener Werbeclip durchgeht, sei allerdings auf Bushidos eigenem Mist gewachsen. Herb habe ihm keinerlei Anweisungen gegeben, und Bushido habe ihm anschließend dieses Ergebnis präsentiert. "Er ist eben mit vollem Herzen dabei." Genau daran wirds gelegen haben.
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