September: Was ging?
Freshman Mirco: Im September entschied sich Bushido tatsächlich dazu, seinen Hauptberuf als Reality-TV-Star und Podcaster für einen Moment niederzulegen, um Capital Bra am Mic die Leviten zu lesen. Erwartungsgemäß sorgte das für viel heiße Luft um nichts. Wobei man Käpt'n Bushe ja lassen muss, dass er immerhin Grund hatte, sauer auf Capi zu sein. Der Newcomer Yakary disste ihn wenig später, weil er ihm ein Single-Cover geklaut haben soll. Und nicht nur irgendeines, sondern ein einfabriges Viereck. Hätte Rin Olaf Scholz mal lieber gefragt, was er davon hält, wäre bestimmt ein interessantes Gespräch gewesen, als das, das der Cosmo Machiavelli-Podcast tatsächlich auf seinem Kanal veröffentlichte.
Den Lichtblick in diesem Monat lieferte da ja fast schon die Rückkehr von K.I.Z. Nachdem ich mit "Rap Über Hass" ja fast endgültig vom Glauben abgefallen bin, dass die drei mich noch einmal so richtig abholen könnten, tun sie mit "Görlitzer Park" genau das. Ich bin wohl wirklich endgültig zu alt für Ficki-Ficki-Humor und will lieber Songs über die deprimierenden sozialen Zustände in Berlin hören. Mein 15-jähriges Ich würde jetzt beide Hände über dem Kopf zusammenschlagen und "Wir sind radiotauglich, du Hurensohn!" schreien.
Yo Grandama Fromm: Tja, wat willste machen? Zeiten ändern dich. Ich hatte eigentlich gehofft, du als Gamer sagst was zu Nicki Minajs "Call Of Duty"-Figur, aber ... scheint so beeindruckend wohl nicht gewesen zu sein. Dass Shirin David zur "Marketingperson des Jahres" geadelt wurde, find' ich so langweilig wie angemessen: Wenn sie irgendwas drauf hat, dann ja wohl (Selbst-)Vermarktung. Vielleicht sollte sich Xatar bei ihr bisschen Beistand holen? Sein Laden scheint ja wohl nicht sooo reibungslos zu laufen.
Dieser Yannik™: Irgendwie finde ich, dass es keinen größeren Diss als diese Ehrung geben könnte. "Wow!", sagt die Industrie, "du bist ein fantastischer Pappkamerad, wahrlich, gerade der beste Pappkamerad, und jetzt geh, nimm Kultur und Buzzfeed-ass-Feminismus und verkauf' mehr Limonade, ksch!"
Von Disstracks dagegen hatten wir es ja vorhin beim Thema Shindy auch schon, und je mehr ich drüber nachdenke: Dieser Bushido-Capi-Beef hat sich wirklich sehr schnell verflüchtigt. Weil irgendwie gab es einfach das Material nicht, niemand denkt jetzt anders, weil enthüllt wurde, dass Capi zu viele Drogen nimmt, und so richtig gelaufen ist es bei ihm ja auch schon lange nicht mehr. Da hilft alles nix. Es hat wohl gereicht, um ein bisschen oberflächliches Bushido-Interesse zurückzubringen, aber das ist wahrlich kein Titelmatch gewesen.
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