Oktober: Alben / Deutsch
Yo Grandama Fromm: Nura, Haiyti, Antifuchs ... angesichts derart etablierter Namen stand nicht unbedingt zu erwarten, dass das Album einer Rapperin, das bei mir im Oktober den größten Eindruck hinterlassen hat, von einer Newcomerin aus Wien stammt. Skofi hat die Konkurrenz mit ihrem Spagat zwischen rauer Scheiß-auf-alles-Attitüde und der dahinter wohnenden Fragilität aber echt mühelos in den Sack gesteckt: "Lass Mich Los"? Sorry, aber: nö, so schnell nicht!
Dieser Yannik™: Was? Frauen, die rappen? Frag da aber besser nicht Onkel Farid, der auf seinem "Asphalt Massaka 4" mehrmals wichtige und überhaupt nicht dumme Fragen über die Glaubhaftigkeit von deren Texten aufgeworfen hat. Dass jede von den gerade genannten MCs, egal, ob ich die Alben leiden konnte oder nicht, ihn auf diesen Tapes in Grund und Boden gerappt hätte, wäre vor diesem Album immerhin noch zu debattieren gewesen. So unsicher und eingerostet, wie er hier teils über die Beats gestolpert ist, wohl nicht mehr. Da seh' ich schon mehr Potential bei Ski Aggu, der sich aber ein bisschen hinter seiner Persona versteckt und nicht so gut mit dem Erfolg wächst, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber vielleicht wird das ja noch.
Freshman Mirco:Ich befürchte irgendwie eher, dass Aggu genau ein Ass im Ärmel hat und sich das, nachdem er es jetzt seit einem Jahr mit fast jedem Song neu ausspielt, so langsam abnutzt. Damit hat dennoch deutlich mehr Positives zum Deutschrap-Diskurs beigetragen als ein Juse Ju. Ich hab' die Hoffnung aufgegeben, dass der Mann und ich nochmals auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden. Um Himmels Willen, war dieses Album wieder anstrengend.
... und, um Himmels Willen, was ist eigentlich mit Karate Andi passiert? Nach seinen ersten Tapes war der gefühlt an der Spitze des Games, jetzt bringt er sein erstes Album nach dem Selfmade-Breakup raus, und niemanden interessierts? Vielleicht ist Deutschland dieser Sparte Punchline-Rap so langsam auch einfach überdrüssig.
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