Album des Monats Juni / deutsch
Mirco, Freshman 4eva: Eigentlich war ich nach dem letzten Album wirklich fertig mit K.I.Z. Mutterfick-Humor in allen Ehren, aber das Thema gibt wirklich nur eine begrenzte Anzahl an Punchlines her, und, Jungs, ihr seid mittlerweile 40, reicht doch auch langsam. Aber "Görlitzer Park" war dann doch genau das Album, das die drei an dem Punkt ihrer Karriere machen mussten, um mich wieder an Bord zu holen. Es ist nicht so, dass ich K.I.Z. dieses Level an Reflektion nicht zugetraut hätte, aber ein ganzes Album voll davon hat mich dann emotional stellenweise doch ziemlich kalt erwischt.
Dieser Yannik™: Ich fand das auch richtig gut! Vor allem total spannend, weil Deutschrap (unter anderem dank Leuten wie mir) schon sehr so eine Hot Take-Nörgelliesen-Kultur hat, und ich viele Leute gelesen habe, die das Album ein bisschen runterbringen wollten. Ich würde aber voll in die Defensive dafür gehen, "Görlitzer Park" und der "Anschlag Auf Die U8" haben beide all ihre Lorbeeren verdient. Etwas ulkiger fand ich dieses neue Haiyti-Album: Warum sind das zwanzig lieblose Minuten Pop-Rap-Afrobeat-Drake-Reste von 2016?
Yo Grandama Fromm: 'Ne Frage zu Haiyti, die stellst du rhetorisch in den Raum, ja? Die richtest du nicht etwa an mich? Ich hab' noch nie wirklich verstanden, was die Leute an ihrem Zeug so wahnsinnig feuilletonwürdig finden. Was K.I.Z. betrifft, bin ich komplett bei euch. Hätte nicht für möglich gehalten, dass die mich nochmal so kriegen könnten - und beiß' mich auch immer noch bisschen in den Hintern, dass ich letzes Jahr beim Reeperbahn Festival, als sie einen ersten Vorgeschmack auf das Album gaben, dachte: "Och, K.I.Z., hab' ich schon x-mal gesehen, brauch' ich nicht nochmal." Wär' ich da mal hingegangen ... aber hinterher ist man ja oft schlauer.
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