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JULI: ALBEN / INTERNATIONAL

Freshman Mirco: Ich erfülle als queere Person ja nur ungern musikalische Klischees, aber wenn Beyoncé kurz nach Ende des Pride Months ein Album droppt, dann übernimmt der "Slay!" schreiende kleine schwule Kobold in meinem Gehirn für einen Monat die volle Kontrolle. Es hilft natürlich auch nicht, dass sich Queen B mit "Renaissance" der House-Musik annimmt, dem vielleicht schwulsten Genre, das es gibt, und das Ganze dann auch noch nahe der Perfektion umsetzt.

Ich hab' an anderen Stellen allerdings schon so viel zu diesem Album gesagt, dass ich hier noch Ghais Guevaras "There Will Be No Super-Slave" erwähnen will. Himmel, hilf, kann dieser Mann samplen. Mit diesem Album bewegt er sich instrumental irgendwo zwischen dem Chipmunk-Soul eines frühen Kanye und der von Pop- und Internetkultur verseuchten Palette eines JPEGMafia. Dass er dann auch noch hervorragend rappen kann, wirkt da fast schon wie ein Bonus.

Wenn ihr übrigens noch unsicher darüber seid, was die beste Line des Jahr ist, lasst mich euch helfen. Es ist diese hier: "Was never down with the fencin' / Rob ya grave like you Smitty Werbenjagermenjensen."

Dieser Yannik™: Ja, man, "Renaissance" war wirklich ein ziemlich guter Versuch, ihr eigenes "Honestly, Nevermind" zu machen. Hihi. Ne, ich checks schon. Ich habe zwar nur "Alien Superstar", "Break My Soul", "Virgo's Groove" und vor allem "Pure / Honey" viel gehört, aber vielleicht war mir das Album diesen Sommer auch einfach nicht depressiv genug. Ich würds, glaube ich, echt gerne mal live hören. Das wäre bestimmt ein Erlebnis. Bevors hinten runterfällt: Ich glaube, das Rico Nasty-Album geht ein bisschen als Fehlschlag unter. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen! Mir hat das richtig gut gefallen!

Yo Grandma Fromm: Ne, ne, das wäre schon nicht untergegangen, auf "Las Ruinas" wollte ich doch unbedingt auch noch einmal explizit hingewiesen haben. Wenn ihr das nicht gehört habt: Holt es nach. Wenn ihrs gehört habt: Hört es nochmal. Ich hatte das, ehrlich gesagt, schon fast wieder vergessen, ehe ich bei der Erstellung der Jahresbestenlisten drübergestolpert bin, und festgestellt habe: Ziemlich vieles davon ist ziemlich geil. Insgesamt geh' ich da aber mit deiner Review, Mirco, auch wenn ich bei der Punktrevergabe etwas großzügiger gewesen wäre: Rico funktioniert, je dreckiger und durchgeknaller die Produktionen geraten, um so besser.

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