Die noch von Tim Renner initiierte Downloadplattform Popfile war unrentabel. Künftig setzt auch Universal auf Großanbieter wie iTunes oder OD2.

Berlin (joga) - Gut zwei Jahre nach seinem Start schließt Popfile, das Download-Portal des Majorlabels Universal seine Pforten. Eine Mitteilung auf der Webseite des Shops fordert die User auf, eventuelle Guthaben bis zum Ende des Jahres einzulösen, da sie nach Einstellung des Betriebes sonst verfallen würden. Gegenüber der Tageszeitung Die Welt nannte der neue Universalchef in Deutschland Frank Briegmann zu geringe Downloadzahlen als Grund für die Pleite.

Allerdings hatte Popfile von Anfang an mit dem Handicap zu kämpfen, dass andere Labels ihre Musik nicht bei der Konkurrenz verkaufen wollten und das Angebot deshalb immer stark eingeschränkt blieb. Zum Schluss hatte Popfile etwa 75.000 Titel im Programm, das ist nicht mal ein Zehntel der Songs bei iTunes. Zudem kosteten die einzelnen Tracks trotz eingeschränkter Nutzungsrechte mit 1,29 bis 1,49 € deutlich mehr als bei der Konkurrenz von Apple.

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Phonoline-Debakel Tim Renner kennt die Schuldigen

Die deutsche Musikindustrie gibt auf: Das Prestigeprojekt Phonoline, nach jahrelangen Ankündigungen erst im Frühjahr gestartet, wird schon wieder beerdigt. Pünktlich zur Musikmesse Popkomm sorgt die Branche damit wieder für Negativ-Schlagzeilen.

laut.de-Interview Tim Renner

Tim Renner war nicht einfach irgendein Plattenboss. Er galt als Wunderkind, Hoffnungsträger und Sprachrohr der gesamten Branche. Anfang des Jahres schmiss er hin. Und schrieb ein Buch "Über die Zukunft der Musikindustrie". Im Telefon-Interview erläutert er, warum CDs zu teuer sind, Kopierschutz nichts bringt und digitale Downloads die Kunst retten.

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