Das Lied "October Rain" könnte von dem Hamas Angriff handeln. Die Organisatoren prüfen den Text.

Malmö/Jerusalem (elv) - Israel erwägt eine Absage seiner Teilnahme am Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö, aufgrund möglicher Einwände gegen den eingereichten Beitrag. Dieser könnte als zu politisch betrachtet werde. Kan, ein israelischer öffentlich-rechtlicher Sender, gab bekannt, dass er nicht plant, das für den ESC vorgesehene Lied "October Rain" auszutauschen, falls es von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) aufgrund von vermeintlichen politischen Inhalten für ungültig erklärt wird.

Falls das Lied von der EBU nicht genehmigt wird, kann Israel nicht am Wettbewerb teilnehmen. Vorher gab es bereits Forderungen, unter anderem von schwedischen und finnischen Musiker:innen, Israel aufgrund des Konflikts im Gazastreifen vom diesjährigen Wettbewerb auszuschließen. Die EBU hat dies abgelehnt, da es beim ESC keine Auseinandersetzungen zwischen Regierungen gibt.

Aus Sicht der EBU-Regeln könnte der Text des Liedes "October Rain" (auf deutsch: Oktoberregen) der Sängerin Eden Golan als "zu politisch" interpretiert werden und daher disqualifiziert werden. Laut Berichten israelischer Medien geht das Lied, das hauptsächlich auf Englisch und mit einigen hebräischen Worten gesungen wird, auf die Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober zurück.

In den EBU-Statuten zum ESC heißt es, dass die Sender gemäß den Regeln des Wettbewerbs die Möglichkeit haben, ein neues Lied oder einen neuen Text einzureichen, wenn ein Stück aus irgendeinem Grund als inakzeptabel eingestuft wird. Die EBU gab an, dass sie derzeit den Text überprüft. Eine endgültige Entscheidung wurde somit noch nicht getroffen. Kan gab bekannt, dass der Sender eine Diskussion mit der EBU führt.

Ein möglicher Ausschluss Israels aus dem Wettbewerb aufgrund des angeblich politischen Inhalts des israelischen Beitrags sorgte in Israel für Aufregung. Miki Zohar, der Kulturminister Israels, bezeichnete die Möglichkeit eines Ausschlusses als "skandalös". Er behauptete in Online-Diensten, dass Golans Lied "bewegend" sei. Es ist nicht politisch, sondern vermittelt die Gefühle des Volkes und der Nation in dieser Zeit. Der israelische Präsident Isaac Herzog meinte, dass Israels Stimme von der ESC-Bühne gehört werden sollte. "Ich denke, es ist wichtig für Israel, beim Eurovision aufzutreten – und das ist auch ein Statement, denn es gibt Hater, die versuchen uns von jeder Bühne zu vertreiben"

Israel gehört mit vier gewonnenen Wettbewerben und vielen vorderen Plätzen zu den erfolgreichsten Teilnehmern des ESC. 1973 nahm das Land zum ersten Mal teil. Zuletzt gewann die Israelin Netta mit dem Song "Toy" den Sieg. Es gibt immer wieder Diskussionen über die Teilnahme und die Planung der Veranstaltung. In der Vergangenheit wurden Lieder für den ESC trotz klarer politischer Aussagen zugelassen, wie zum Beispiel 1982 der deutsche Siegertitel "Ein Bisschen Frieden" von Nicole, das ukrainische Lied "1944" von der Gewinnerin des ESC 2016, Jamala, das sich auf die Vertreibung der Krim-Tataren bezieht, sowie das Lied der isländischen Band Hatari 2019, die bei ihrem Auftritt offen Bezug zum Nahostkonflikt nahm.

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Netta Barzilai

Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Netta Barzilai,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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