Go-Jo - Milkshake Man (Australien)
Nahezu alles, was Australien zum ESC schickt, korreliert direkt mit meinen Gefühlen für die Tatsache, dass der Inselstaat überhaupt für einen Tag im Jahr ein paar Tausend Kilometer nach Nordosten wandert: Nett. Es scheint, als gäbe es ein inoffizielles Agreement, dass das Land bei diesem Wettbewerb mitmachen darf, aber im Gegenzug eben nie einen Song schickt, der tatsächlich eine halbwegs realistische Chance auf einen Sieg hat.
That being said: Auch wenn ich nicht glaube, dass sich an Australiens Meh-Streak dieses Jahr etwas ändern dürfte, hatte ich lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Song aus Down Under wie mit "Milkshake Man". Von allen Novelty Songs in diesem Jahr funktioniert die Nummer hier nicht nur am besten, man ist fast schon ein wenig traurig darüber, dass Go-Jo das Ganze nicht ein wenig ernster nehmen. Denn die größte Schwachstelle bleibt ganz eindeutig der Text, der sich ein wenig zu sehr auf seine Prämisse versteift, und halt auch einfach nichts anderes macht, als sämtliche Assoziationen zum Milkshake-Innuendo runterzuleiern, auch nachdem der Witz schon lange auserzählt ist.
Musikalisch kommen allerdings gerade durch die Background-Vocals und die Bridge ein Level an organischer Dynamik rein, das im diesjährigen Teilnehmerfeld ziemlich alleine dasteht und den milchigen Funken wie von selbst überspringen lässt. Das wirkt nicht überladen oder forciert, sondern durch die Bank stimmig und spaßig. Das der Typ, der unentwegt davon singt, was er mit seiner Milch anstellen will, so aussieht wie er aussieht, tut dem ganzen außerdem sicherlich auch keinen Abbruch.
3,5/5
Ausgeschieden im 2. Halbfinale
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