Legal Highs bleiben legal, urteilte gestern der EuGH. Nicht bei uns, sagt der Veranstalter des schottischen T In The Park-Festivals.

Kinross-shire, Schottland (ebi) - Null Toleranz bei chemischen Substanzen, ob legal oder illegal - das ist die Politik der Veranstalter des schottischen T In The Park-Festivals, zu dem 85.000 Fans erwartet werden. Gemeint sind vor allem die so genannten Legal Highs, z.B. Kräutermischungen, die statt Cannabis konsumiert werden. "Du kommst nicht rein, wenn du sie dabei hast, und du riskierst dein Leben, wenn du sie nimmst", sagte Festivalorganisator Geoff Ellis der BBC.

Strenge Kontrollen beim Festival

In Kooperation mit der Polizei machen die Veranstalter vor Ort Ernst: Es gebe eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, um diese Ansage auch durchzusetzen - inklusive Drogenhunden und Personendurchsuchungen. Wer erwischt wird, fliegt raus oder wird festgenommen - das T In The Park-Festival würde dann von seinem Hausrecht Gebrauch machen.

Oft herrsche keine Klarheit über die Inhaltsstoffe bei Legal Drugs, diese können gefährlich sein, begründete ein Polizeisprecher die strengen Kontrollen. Dass die Veranstalter von T In The Park sich ausgerechnet heute zu Legal Highs äußern, könnte aber auch mit dem gestrigen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg zu tun haben.

Legal Highs bleiben legal

Der EuGH hatte gestern entschieden, dass Händler von Legal Highs nicht wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz verurteilt werden dürfen. Da die unterschiedlichen Mischungen meist aber auch nicht von den Betäubungsmittelgesetzen erfasst werden, bleibt der Handel mit Legal Highs bis auf weiteres legal.

Zum größten Festival in Schottland - der Event wird übers Wochenende zur fünftgrößten Stadt im Land - haben sich bis Sonntag Arctic Monkeys, Biffy Clyro, Calvin Harris, Ed Sheeran, Pharrell Williams, Jake Bug, Paolo Nutini, Ellie Goulding, die Pixies, Disclosure oder Sven Väth angekündigt.

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3 Kommentare mit 4 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Jo finde das Urteil logisch. Man kann einfach nicht jede Art von Kraut verbieten, nur weil Leute entdecken, dass bestimmte Mischungen benebeln, weil man sie wegen (vermutlich) dem harmloseren Gras in die Ecke drängt.

    Es ist aber einfach dämlich, sich irgendwas reinzupfeifen, einfach um high zu werden. Doch ich kanns aus Sicht von 16 - 20jährigen verstehen. Man experimentert eben herum und manchmal geht das gewaltig schief. Und nochmal Kriminalisieren ist da der falscheste aller Wege. Gebt denen doch ihr Gras und benutzt die Einnahmen für Aufklärung, verdammt nochmal.

  • Vor 10 Jahren

    Wenn sie das auf deutschen Festivals auch durchziehen, wird dem lautuser gewaltig die Hutschnur platzen.

  • Vor 10 Jahren

    ist das rechtlich nicht verdammt dünnes Eis?
    Jemanden Festnehmen weil er etwas tut was legal ist?

    Nicht reinlassen oder Zeug abnehmen wär noch das eine... Hausrecht oder so k.A.
    Aber Festnahme?

    • Vor 10 Jahren

      ich vermute mal das bezog sich nur auf die "echten" drogen, bei legal highs wird wohl nur vom rausschmiss gebrauch gemacht. festnahme geht ja gar nicht, wenn sie sich nicht strafbar gemacht haben.

    • Vor 10 Jahren

      Da steht "Rausschmiss bzw Festnahme". Kommt wohl drauf an, wie man auf den Rausschmiss reagiert. Wer dem Bullen in den Nacken beißt, kommt hinter Gitter.

    • Vor 10 Jahren

      Ne, ich denke das is so gemeint wie von Atom beschrieben. Festgenommen wird man, wenn man illegale Drogen bei sich hat (wie auch immer da die Gesetze in SCO sind). Is ja in Kooperation mit der Polizei, die Aktion, bestimmt nicht zuletzt deshalb.

    • Vor 10 Jahren

      dann wärs ja okay.
      Auch in dem von Morpho beschrieben Fall wärs okay (wiederstand gegen die Staatsgewalt oder sowas?)
      Keine Ahnung aber .... ich würd mich da erkundigen und massiv wehren wenn mich ein Bulle für irgendwas einsperrt, was nichtmal illegal ist...

      Ich glaub ja auch das es so ist wie ihr sagt, anders macht das keinen Sinn. =/