In Udo Lindenbergs Heimatort eröffnete gestern mit einer Feier das erste deutsche Rock- und Pop-Museum.

Gronau (laut) - Vier Jahre hatte der Umbau der ehemaligen Turbinenhalle eines Textilunternehmens gedauert, gestern war das neue Rock- und Popmuseum in Gronau zur Eröffnung bereit. Mehr als 20 Kilometer Kabel wurden verlegt, rund 50 Server sorgen für Multimedia-Präsentationen, für die Verknüpfung von Erlebnis und Information. Den Besucher erwarten Ton- und Bilddokumente wie Konzertmitschnitte und Filme, aber auch historische Abspielgeräte und eine Datenbank, die nach Wunsch abgefragt werden kann.

In der großen Museumshalle betritt der Besucher zuerst einen Zeittunnel mit Projektionen legendärer Konzerte vom Newport Jazz Festival bis zu Mayday und Künstlern von Elvis bis Kraftwerk. Schallkorridore und speziell angeordnete Lautsprecher sorgen dafür, dass die Besucher an verschiedenen Stellen eines Raumes jeweils verschiedene Stücke hören. 90 Ton- und 325 Bild- und Filmdokumente beherbergt das Museum derzeit, hinzu kommen Ausstellungsstücke wie John Lennons Haschischdose, Bob Dylans Mundharmonika und Marlene Dietrichs Handschuhe. Neben der Information über die chronologische Entwicklung der Popmusik ist im Museum vor allem der "Emotionsbereich" wichtig. So wird dem Besucher zum Beispiel ermöglicht, Erfahrungen am Schlagzeug zu sammeln.

Da das Museum nicht nur Götzendienst betreiben und Staubfänger aufstellen, sondern ein lebendiger Ort des musikalischen Schaffens sein will, wird es Wechselausstellungen und auch Konzertveranstaltungen geben. Außerdem bietet das Rock'n'Popmuseum in Zusammenarbeit mit der Deutschen Phonoakademie und der Bundeszentrale für Politische Bildung ein fünftägiges Unterrichtsprogramm für Schulen an.

Das neue Museum solle vor allem junge Musiker fördern, die in deutscher Sprache singen, nicht nur "Entertainment und Trallala" bieten, so Udo Lindenberg, der die Idee für das Museum in seiner Heimatstadt hatte: "Wir saßen vor ein paar Jahren gut breit in einer Kneipe in Gronau und hatten die Idee - zong, war sie da. Aber mal ehrlich: Ich hab's nicht für möglich gehalten, dass die Jungs in Gronau so dran ziehen."

Ob das zehn Millionen Euro teure Museum allerdings populär genug ist, ist noch fraglich. "Mindestens 40.000 bis 60.000 Besucher brauchen wir im Jahr", sagt Karl-Heinz Holtwisch, der Bürgermeister von Gronau. Seit heute ist das Museum auch der Öffentlichkeit zugänglich.

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Udo Lindenberg

Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn) Udo Lindenberg,  | © laut.de (Fotograf: Benjamin Horn)

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