Fast 30 Jahre nach ihrer Trennung wurden die schwedischen Poplegenden mit der Aufnahme in den Tempel des Rock'n'Roll geehrt.
New York (adm) - The winner takes it all! Am Montagabend feierte die Musikwelt im New Yorker Waldorf-Astoria die Aufnahme von fünf Musiklegenden in die Rock'n'Roll Hall Of Fame in Cleveland. Neben ABBA, Genesis und The Stooges wurden zudem die Britrock-Pioniere The Hollies sowie Reggae-Veteran Jimmy Cliff in den Pop-Olymp gehievt.
Keine ABBA- und Genesis-Reunion
Traditionell geben die ausgewählten Musiker jeweils einen Auftritt nach ihrer Ehrung zum Besten. Wer jedoch auf eine Reunion von ABBA oder Genesis hoffte, wurde einmal mehr enttäuscht. Von Genesis war nur Peter Gabriel nicht zugegen.
Von den Schweden waren Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson anwesend. "Ich spreche für alle von uns, wir sind zutiefst geehrt", meinte Andersson während der Zeremonie. Immerhin begleitete er anschließend Sängerin Faith Hill zu ABBAs Hit "The Winner Takes It All" auf dem Piano.
Abba = Rock'n'Roll?
Rock-Puristen dürften sich ob der Wahl ABBAs für die Hall Of Fame den Kopf kratzen. Kritiker meinten, sie seien zu sehr Pop um noch als R'n'R zu gelten. Die einzige Aufnahmebedingung in die Hall of Fame ist jedoch die, dass Künstler ein Album vor 25 Jahren veröffentlicht haben müssen. Ob kommerziell erfolgreich oder nicht, ist dabei nicht entscheidend.
Seltsam ist es jedoch trotzdem, warum ABBA gerade zum jetzigen Zeitpunkt aufgenommen wurden und nicht bereits Jahr(zehnt)e früher. Immerhin weiß die Welt schon lange, wie prägend die Schweden für den Pop waren und sind.
"Der von der Welt vergessene Junge"
Iggy Pop, wie immer mit nacktem Oberkörper auf der Bühne und seine Band The Stooges gaben sich als (Proto-)Punker, waren aber sichtlich gerührt ob der späten Ehrung. Pops Aussage, ein "von der Welt vergessener Junge" zu sein, war eine Anspielung darauf, dass er mit The Stooges bereits mehrere Male für eine Aufnahme in die Hall Of Fame nominiert war, es aber bis jetzt nicht hinein geschafft hat. "Nach dem siebten Mal dachten wir langsam, wir sollten stolz drauf sein, immer noch nicht drin zu sein", sagte Gitarrist James Williamson.
Während seiner Performance von "I Want To Be Your Dog" forderte Pop die Menge auf, mit ihm auf der Bühne zu feiern: "Sind irgendwelche Rocker Boys da? Zeigt mir, dass ihr nicht zu reich seid, um cool zu sein!" Die Musikindustrie-Bosse ließ dies zwar unbeeindruckt, Pearl Jams Eddie Vedder sowie Billy Joe Armstrong, Tre Cool und Mike Dirnt von Green Day ließen es sich aber nicht nehmen, mit Pop und anderen auf der Bühne wild Pogo zu tanzen. Richtige Dancing Queens eben ...
33 Kommentare
wow, der tempel des rocknroll! ich fahre nach cleveland, den muss ich gesehen haben! die meisten genannten bands kenne ich eigentlich nicht aber green day ist schon anreiz genug!
And all the girls say Im pretty fly for a white guy!
Un dos tres katro zinko zinko ses!
Informiert Euch mal richtig:Von Genesis waren Tony Banks,Mike Rutherford,Phil Collins und Steve Hackett anwesend,von den wichtigen Mitgliedern fehlte lediglich Peter Gabriel !!!
@Traumwolkenzüchter:
das ist genau wie das grammy-prinzip, wo jethro tull (sehr gute band, keine frage!) vor metallica den grammy in der metal kategorie gewinnen konnten. da sollen ja auch fachkundige leute entscheiden.
es sind halt musik"historiker."
jetro trull kennt ja auch kein mensch dann schon lieber metallica!
in der tat. das ein unterschied zwischen progressiv rock und metal (bzw progressiv metal) besteht, verstehen mr und mrs grammy jedoch nicht.