Platz 13: New York, I'm Coming (1990)

Deutschland trifft zum ersten Mal auf Helge Schneider und versteht die Welt nicht mehr. Ein Zustand, der sich bis heute hartnäckig hält. Schneider ist das Rätsel, das sich nicht lösen lässt. Seine ersten TV-Auftritte? Eher Stirnrunzeln als Applaus. Erst das Missverstädnis "Katzeklo" änderte das vier Jahre später.
"New York, I'm Coming" dokumentiert das Live-Chaos jener frühen Jahre, zuzüglich einiger Studioaufnahmen. Jazz taucht sporadisch auf, etwa in Ellingtons "Sophisticated Lady". Doch das eigentliche Programm besteht aus einer Eskalation aus Improvisation, Schlagertum und dadaistischem Irrsinn: "Ich Stand Auf Der Straße", "Wenn Ich Dich Nicht Halten Kann", im Rückblick sicher nicht seine Meisterwerke, aber dank Schneider-Stempel durchaus unterhaltsam.
Der Reiz liegt in der Live-Spontaneität, in den frühen Improvisationen. Das hier ist Schneider pur. Die "Pariserzählung" setzt ein erstes echtes Highlight seines absurden Storytellings. Schon hier wird klar, dass Schneiders Geschichten wie Jazzsoli funktionieren: immer knapp am Absturz, aber genau darin einzigartig.
Tipp: "Pariserzählung", "Sophisticated Lady"
Och, nö: "Eiertanz"
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