Platz 12: Mama (2020)

Eigentlich müsste Helge Schneider selbst doch wohl am besten wissen, was er da macht. Werfen wir also einen Blick in den offiziellen Ankündigungstext zu "Mama": "Hier spielt der Meister alles selbst", heißt es da. "Ob Trompete, Gürtelgitarre, Kontrabass, Klavier, Jagdwursthorn oder Rumbarassel, alle Instrumente sind im bunten Reigen des Ausnahmepatienten, 65, geeint zu einer menschlich anmutenden Kompilation der Noten." Wissen wir Bescheid, ne?
"Heute Hab Ich Gute Laune", verkündet besagter Ausnahmepatient direkt zur Begrüßung, und, holla, das kann man hören. Fidel singt, swingt und groovt er durch seine Lieder. Man kann sie beinahe mit Händen greifen, die Erleichterung darüber, Pandemie und Lockdown, wenn auch vielleicht nicht gut, so doch irgendwie an einem Stück überstanden zu haben. Von wegen "Forever at home", hier darf sogar kurz der innere Louis Armstrong raus an die frische Luft.
Helge offeriert neben dem titelgebenden Lovesong an die "Mama" wieder einmal die komplette Bandbreite zwischen Jazz und Chanson. Zwischendurch besucht er den Frisör, karikiert den "Boss" mit dicker Zigarre im Mund und quietschender Hammondorgel im Rücken, schwingt das Tanzbein mit "Roswitha", der wir bei "Samba in der Nacht" später ein zweites Mal begegnen, schaukelt als "Der müde Reiter" zu angemessen bluesigen Country-Klängen in den Sonnenuntergang, und ein Trip ins All steht auch noch an.
Damit über all dem bloß niemand vergisst, mit was für einem versierten Musiker wir es hier zu tun haben, gibts zum Abschied "On The Set", nur Klavier und Pfeifen. Mehr braucht es manchmal gar nicht. Schön!
Tipp: "Ich stell' mein Herz bei E-bay rein", "Peters Raumpatrouille (Space Patrol)", "On The Set"
Och, nö: "Die neue Mode"
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