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Platz 8: LIVE! (En Luxembourg Citiy, Dans le "Den Atelier") (2022)

Das Leben ist eine Reihe von Überraschungen, und so steht "LIVE! (En Luxembourg Citiy, Dans le 'Den Atelier')" plötzlich ganz weit vorne unter Helge Schneiders Live-Alben. Aber warum eigentlich? Darf es das überhaupt, wo doch die so typischen Erzählungen und sich überdrehenden Ansagen weitestgehend fehlen?

Vielleicht lässt eben diese Kompaktheit den Mitschnitt aus unserem Nachbarland so herausstechen. Kein Doppelalbum, einfach eine Aufnahme eines herrlich gelösten und unaufgeregten Auftritts abseits der Coronoa-Einschränkungen. Endlich kein Strandkorbquatsch mehr. Endlich wieder echte Menschen.

Munter und gut aufgelegt spielt Schneider vor kleinem Publikum mit den Studiovorlagen. Erst einmal wird sich jedoch klassisch gleich nach dem Opener "Wurstfachverkäuferin" verabschiedet, bevor good old Bodo den Tee bringt. "Heute Hab Ich Gute Laune" verpasst er (Helge, nicht Bodo) ein waghalsiges Drumsolo, lässt das nun herrlich bluesige "Der Pabst“ zu seiner wahren Größe heranwachsen.

Der Fokus liegt klar auf den damals neuen Stücken. Nur wenige Klassiker schaffen es ins Programm, etwa eine seiner schönsten "Mood Indigo"-Versionen. Erst in der Zugabe schauen dann der "Meisenmann" und das mit The Champs' "Tequila" gekreuzte "Es gibt Reis" vorbei.

Unerwartet und komisch, aber am Ende entpuppt sich "LIVE! (En Luxembourg Citiy, Dans le 'Den Atelier')" als eine Verbeugung vor dem Unvorhersehbaren und so als die Essenz von Schneiders spätem Live-Wahn.

Tipp: "Der Pabst", "Mood Indigo"
Och nö: Nö, passt schon alles.

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LIVE! (En Luxembourg Citiy, Dans le "Den Atelier")*

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