Die Berlinerin findet kurz vor der Bundestagswahl deutliche Worte. Im Stern-Interview thematisiert sie auch ihre Bisexualität.

Berlin (mra) - In weniger als zwei Wochen steht die vorgezogene Bundestagswahl an. In einem Interview mit dem Magazin Stern meldet sich nun Sängerin und Rapperin Shirin David mit einem politischen Statement zu Wort, besser: zeigt mit Nachdruck Flagge gegen Rechts. Dabei geht David im Vergleich zu Deutschrapkollege Finch Asozial in seinem Track "Wenn Du Dumm Bist" weit weniger subtil vor.

Feminismus und Demokratie

"Ich bin 100 Prozent gegen die AfD", so die "Bauch Beine Po"-Sängerin. Sie vertrete als Person und auch in ihrer Musik Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung, Demokratie, Meinungsfreiheit. Deswegen mache sie "sehr, sehr traurig", was gerade politisch passiere. Die in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei liegt in aktuellen Umfragen bei um die 20 Prozent.

Auf die Frage, ob ihr dies Angst mache, hat die 29-jährige Musikerin nur eine Antwort übrig: "Ich kotze." Ihr größter politischer Wunsch sei zudem, dass "mehr Frauen in Entscheidungspositionen" kommen würden. Damit meint David gleichwohl keine verpflichtende Frauenquote: "Es geht nicht per se um das Geschlecht, sondern um die Kompetenz." Sie sei nicht dafür, Jobs auf Biegen und Brechen mit Frauen zu besetzen.

Diskussionen um Bisexualität und Thomas Gottschalk

Des Weiteren berichtet sie in dem Gespräch, wie sie die Diskussionen um ihre Bisexualität mittlerweile auslaugten: "Leute hassen es, wenn sie dich nicht einordnen können", und weiter: "Es gibt so viele erfolgreiche Menschen, die ihre sexuelle Identität komplett zurückhalten. In der Kunst ist es leichter. Da kannst du dich viel mehr ausleben und freier darüber sprechen.". Sichtbarkeit sei ein großes Thema. Man könne sich auch nicht aussuchen, was für eine sexuelle Identität man habe, so die Sängerin, deren neues Album "Schlau Aber Blond" an diesem Freitag erscheint.

Ebenfalls Thema ist ihr Auftritt bei "Wetten, dass..?" vor zwei Jahren. Thomas Gottschalk hatte sie unter anderem mit der Aussage konfrontiert, sie sehe nicht gerade wie ein "Opernfan" oder eine "Feministin" aus. Über Männer wie Gottschalk sagt die Musikerin: "Männer schämen sich so schnell. Alles, was sie nicht kennen, ist erst mal komisch und potenziell peinlich. Wenn ich diese Männer hinterfrage, kommt meist kein sachliches Argument. Häufig sind sie einfach ängstlich." Heute denke sie, dass man Frauen, die "wie ich" sehr feminin auftreten würden, weder Kompetenz noch Macht zutraue.

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laut.de-Porträt Shirin David

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