Zum Auftakt des Open Air-Festivals in St. Gallen gab 'Mr. Bluefunk' Keziah Jones eine unwürdige Vorstellung.

St. Gallen (joga) - Eine äußerst launige Vorstellung gab der französisch/nigerianische Musiker Keziah Jones am frühen Freitag Abend beim Open Air St. Gallen. Nachdem das Publikum beim dritten Song seine genuschelte Aufforderung zum Mitsingen eines Refrains ignorierte, hatte der begnadete Sänger und Gitarrist offenbar schon keine Lust mehr. Er fluchte ein bisschen rum ('fuck your mother'), erklärte, er könne auch einfach seinen Stiefel runter spielen, was er dann aber doch nicht tat.

Statt dessen schraubte er fortan immer wieder an seinem Verstärker herum, zuckte mit den Schultern, warf seine Gitarre in die Ecke und lief Minuten lang mit den Händen in den Hosentaschen auf der Bühne auf und ab. Einen gut Teil der Spielzeit verbrachte Keziah Jones damit, eine Zigarette zu erschnorren und nach Feuer zu suchen, um dann doch nicht zu rauchen.

Offenbar nicht nur mit dem Publikum und seiner Gitarre unzufrieden, sondern auch mit der Gesamtsituation, brach er mehrere Songs unzufrieden ab und verwandelte andere in Schrammelorgien; auch wenn er gerade nicht vor seinem Verstärker hockte, kehrte er den Zuschauern meist den Rücken zu.

Nach einer guten halben Stunde verschwand der Miesepeter von der Bühne, vermutlich Flaschen-Würfe und Buh-Rufe erwartend. Doch da hatte der gut aussehende und so begabte Möchtegern-Star nicht mit dem traditionell gut aufgelegten Schweizer Publikum gerechnet, das winkend und johlend eine Zugabe forderte. Die gab der 'Künstler' sichtlich widerwillig - ein unwürdiger Auftakt für ein ansonsten wieder sehr schönes Festival.

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Keziah Jones

Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger) Keziah Jones,  | © LAUT AG (Fotograf: Joachim Gauger)

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