Zwei Mithäftlinge wurden unter Mordverdacht festgenommen. Sie werden heute dem Richter vorgeführt.
Wakefield, Yorkshire (ebi) - Ian Watkins ist tot. Der ehemalige Lostprophets-Sänger wurde am Samstagvormittag im Gefängnis in der nordenglischen Stadt Wakefield von einem Mithäftling mit einem Messer an der Halsschlagader tödlich verletzt, berichten britische Medien.
Der 48-Jährige sei angegriffen worden, als die Häftlinge aus ihren Zellen gelassen wurden. Jede Hilfe sei zu spät gekommen. Mittlerweile sind zwei Tatverdächtige, ein 25-Jähriger und ein 43-Jähriger, festgenommen worden. Die beiden Männer werden heute dem Richter vorgeführt, schreibt The Sun.
Bereits der zweite Mordanschlag
Watkins verbüßte seit 2013 eine 35-jährige Haftstrafe wegen Kindesmissbrauch und schwerer sexueller Straftaten. Er hatte sich damals schuldig bekannt. Später wurden sechs der 35 Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Schon 2023 hatten drei Mitinsassen den Musiker fast getötet. Die Lostprophets hatten sich 2013 noch vor der Urteilsverkündung aufgelöst.

9 Kommentare mit 33 Antworten
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Ich bin wirklich extrem zurückhaltend, was harte Strafen betrifft. Finde Gefängnis schon zum Großteil für ein unnützes, unmenschliches, kaputtes Mittel der Rechtsprechung. Hatte aus Neugier aber mal recherchiert, was Watkins und seine (ich glaube) drei jungen Fans getan hatten. Wirklich extrem schwierig, bei der Nachricht nur einen Hauch von Mitleid zu empfinden für ihn.
Genau, lassen wir die ganzen Gewalttäter etc. einfach frei herumlaufen oder was soll anstattdessen passieren.
Das hat er nicht gesagt, Depp.
Kein wirklicher Verlust. Ich bin nur erstaunt das es nicht schon früher passiert ist
Typischer Linker, der an das Gute im Menschen glaubt, bis der ihm dann an die Kehle geht, Schwingester. Wer sich nicht an die Gesellschaft anpassen kann und dieser schadet, der muss weggesperrt werden. Andernfalls kollabieren wir.
Nö.
@azzi
Das ist schon deshalb ne dumme Denke, weil weder du noch ich festlegen, wer warum der Gesellschaft schadet. In den Trump-Diktatur sieht man ja gerade schön, dass Menschen, die eigentlich gesetzlich geschützt sind, nun als "der Gesellschaft schadend" erklärt werden, und was dann mit ihnen passiert (war freilich auch vor Trump schon so).
Bzgl Ian Watkins würde eigentlich schon alles in anderen Threads gesagt.
Keiner muss an das Gute im Menschen glauben, im Gegenteil: ich glaube an das Schlechte im Menschen. Wenn die Umstände entsprechend sind, dann werde auch ich Verbrecher und sogar Gewalttäter. Wenn das Leid durch Armut und Unterdrückung groß genug ist, dann würde quasi jeder das tun. Genauso hätte quasi niemand Bock auf die Scheiße, wenn das Leben angenehm ist und kriminell sein nur Stress bedeutet. Die, die einen Schaden haben (Pädophile, Triebtäter, Psychopathen) können dann zum Schutz des Rests in Gefangenschaft behandelt werden.
"Finde Gefängnis schon zum Großteil für ein unnützes, unmenschliches, kaputtes Mittel der Rechtsprechung." Was wäre die Alternative?
Das was ich geschrieben habe: Armut abschaffen durch Kooperation und die Profiteure des Systems nicht mehr damit durchkommen lassen. Ohne soziale Ungleichheit und Unterdrückung der Armen gibt es wenig Anreiz zu Kriminalität, insbesondere wenn zusätzlich die kriminalisierenden Drogengesetze abgeschafft werden. Einige Extremfälle sollten wahrscheinlich sehr behutsam reintegriert werden, aber die meisten „Kriminellen“ möchten diesen Lifestyle gar nicht, sondern sind aufgrund von sozio-ökonomischen und gesundheitlichen Gründen zu Kriminellen geworden. Den verbleibenden Straftätern kann durch die Verringerung der Anzahl wahrscheinlich besser geholfen werden nicht mehr Sachen zu machen, die anderen sehr schaden. Möglicherweise müssen wir manche schon noch länger wegsperren zum Schutz des Rests, aber das wäre nicht mehr das System Gefängnis.
Mubsi, was Capsi schreibt, ist schon mal sehr richtig. Ein großer Teil der Insassen und Insassinnen sitzt schon mal nicht ein, weil er wahllos Menschen angreife und ein prinzipiell unverbesserlichen Schaden an der Gesellschaft sei.
Hatte es an anderer Stelle schon empfohlen, "Überwachen und Strafen" von Herrn Foucault mal durchzulesen. Ist auch vergleichsweise eine flockige Lektüre. Das Tückische am Gefängnis ist ja, dass es trotz seiner erwiesenen Grausamkeit so tief in unseren Überzeugungen sitzt, wie Strafe auszusehen hat, und wie alternativlos das sei. Da kommt es Vielen schon verrückt vor, dass in skandinavischen Ländern Sträflinge nicht grundsätzlich in kleinen Zellen von der Außenwelt abgeschnitten werden, teils Hunde halten, Land bewirtschaften dürfen usw. usf.
Hatte da auch mal erwähnt, wie ich mit indologischer Feldforschung in Berührung kam. Traditionell lief es in den meisten Regionen Nord-Ost-Indiens z.B. so:
Nehmen wir den schlimmsten Fall: Mord. Wenn ein Mörder gefasst wurde, wurde er zum Dorfältesten gebracht. Fast immer war die Strafe, bei der Familie des Opfers zu leben und zu arbeiten. Das sollte auf der einen Seite den "wirtschaftlichen" Verlust kompensieren - wichtiger war aber die Sühne. Der Täter sollte mit dem Schmerz konfrontiert sein, den er anrichtete. Auch hier geht es um wirkliche Verantwortung für die Tat, und Vergebung auf der anderen Seite.
Erst wenn die Familie beschlossen hatte, dass der Mann mit seiner Arbeit die Tat gesühnt hatte, und sie selbst dem Mann vergeben konnte, war er wieder frei.
Man vergleiche das einfach mal mit der absolut bekannten, völlig normalen Reaktion beider Seiten bei einer hiesigen Gefängnisstrafe. Sowohl Tätern als auch Opfer kommt die Gefängniszeit als unpassend vor, und selbst niederste Rachegelüste werden nur minimalst befriedigt. Es macht die Stituation für NIEMANDEN besser, hilft niemanden bei der Aufarbeitung, oder irgendetwas abzuschließen, und VERANTWORTUNG für eine Tat ist es streng genommen auch nicht.
Richtig - wer psychisch derart geschädigt ist, dass er auf absehbare Zeit eine Gefahr für die Gesellschaft sein wird, für den ist Gefängnis in Kombination mit Therapie eine sinnvolle Sache. Und in diesem sehr engen Rahmen wäre es auch wesentlich finanzier- und machbarer. Ist nur komplett dumm, teuer und maßlos grausam, wie selbstverständlich Menschen im Gefängnis landen, ohne eine Gefahr für irgendjemanden zu sein. Ungefähr daher auch das Klischee, dass man das Gefängnis krimineller verlässt als man hereinkam.
Etwas klarer jetzt?
Kann ich nachvollziehen. Ich selbst vermute, dass Gefängnisstrafen unbedingt auch abschreckende Wirkung haben müssen und dass es nicht wenige gibt, die nicht allein aufgrund sozioökonomischer Ursachen dort hinein geraten sind, sondern aus pathologischen Gründen. Hier geht es dann auch darum, den Rest der Gesellschaft zu schützen. Als Reintegratiinsmaßnahme funktionieren Gefängnisse wahrscheinlich nur selten. Gesellschaften ohne Gefängnisse bleiben meiner Meinung nach eine Utopie, aber das können andere besser beurteilen.
"Ich selbst vermute, dass Gefängnisstrafen unbedingt auch abschreckende Wirkung haben müssen"
Gibt wohl tatsächlich wenig Grund, das zu vermuten. Generell scheint die gesammelte Evidenz, mit Ausnahme von ein paar bestimmten Arten von Straftaten, wohl eher dagegen zu sprechen, dass harte/härtere Strafen eine nennenswerte abschreckende Wirkung haben.
Macht irgendwo auch Sinn, weil die meisten Straftäter sich vor ihrer Tat wohl eher nicht ein paar ruhige Stunden nehmem, um rational eine Kosten-/Nutzen-Abwägung ihrer Taten zu betreiben. Häufiger wird wohl über die Konsequenzen gar nicht nachgedacht, sind emotionale Motive schlicht stärker als eine kühle, neutrale Abwägung, man sieht sich im Recht, hat wenig zu verlierem oder denkt man wird schon irgendwie damit davonkommen. Im hier vorliegenden Fall erscheint letztere Begründung zum Beispiel sehr denkbar.
(Davon mal abgesehen heißt "Gefängnisminimierung" ja auch nicht, dass das Begehen von Straftaten gar keine negativen Konsequenzen, die man gerne vermeiden würde, mehr hätte)
Mörder nun bei der Opferfamilie leben zu lassen ist zwar ein interessanter Ansatz, aber in Deutschland schwer vorstellbar. Hier kommt es auch auf die kulturellen Hintergründe an. So etwas muss sich über lange Zeit in einer Gesellschaft etablieren und verankert sein, damit es funktioniert.
Man stelle sich vor, ich müsste in meiner kleinen Wohnung plötzlich mit NS-Terroristen zusammenleben. Empfände ich erstmal als Doppelbestrafung.
Anderes Gedankenexperiment: Obdachloser tötet Millionärstochter und darf dann als Hilfskraft in dessen Villa leben.
Auch richtig. Dieses ältere Modell aus indischen Regionen wäre kein Vorschlag, der sofort umsetzbar ist in Deutschland. Es ist nur nützlich als radikale Gegenüberstellung, wie anders Recht gesprochen werden könnte. Ich persönlich empfand das, und auch Foucault als sehr hilfreich, festgefahrene abendländische Vorstellungen von Schuld und Sühne zu lockern.
Gerade wenn es wenige Indizien dafür gibt, dass es besonders sinnvoll ist, wie wir mit Verbrechen umgehen, sind ein paar menschenfreundlichere Schritte angebracht. Grundverschieden ist Norwegens Gerichtsbarkeit z.B. nicht. Und innerhalb des Bestehenden können sich auch irgendwann Ideen verändern, was rechtmäßig angemessen ist
"Generell scheint die gesammelte Evidenz, mit Ausnahme von ein paar bestimmten Arten von Straftaten, wohl eher dagegen zu sprechen, dass harte/härtere Strafen eine nennenswerte abschreckende Wirkung haben." Entweder du argumentierst wissenschaftlich, evidenzbasiert und unter Nennung der entsprechenden Quellen oder du stellst Vermutungen an. Formulierungen wie "Generell scheint die gesammelte Evidenz" ist eine Vermutung, der du einen faktischen Anstrich verleihst. Kannst du machen, nur werde ich nicht weiter darauf eingehen.
"Overall, the empirical evidence points toward non-legal factors, such as marriage, employment, peers, morality, disapproval from loved ones, ostracism, and shame, having a more significant impact on conformity than do sanction threats (Nagin & Pogarsky, 2001;Paternoster & Piquero, 1995). "
https://www.uscourts.gov/sites/default/fil…
"Our findings suggest that across societies and cultures, internalized moral standards exert the most powerful restraints on dishonest behavior (see also Campbell, 1964). Policy efforts aimed at promoting moral internalization may be more effective than efforts aimed at increasing the frequency or probability of legal sentences."
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4…
"Fifth, the perceived threat of formal punishment (arrest) is significant only when it is estimated in the individual model. In the presence of other sanction threat variables, perceived formal punishment does not counteract influence of deviant peers over and beyond the effects of the other hypothesized sanction threat variables. The relatively weaker effect of formal sanction threat thus suggests that, at least, perceived threat of formal arrest does not further reduce criminal peer influence as long as individuals have strong moral conscience. This claim is supported in the subsequent follow-up analysis, which showed that perception of formal punishment (i.e. arrest) only reduces deviant peer influence when internal inhibition is weak (Bachman et al. 1992; Paternoster and Simpson 1996)."
https://www.westerncriminology.org/documen…
Hatte es an anderer Stelle schon empfohlen, "Überwachen und Strafen" von Herrn Foucault mal durchzulesen
foucault und watkins haben einiges gemein gehabt und es nicht das verfrühte, gewalttätige ableben
"Macht irgendwo auch Sinn, weil die meisten Straftäter sich vor ihrer Tat wohl eher nicht ein paar ruhige Stunden nehmem, um rational eine Kosten-/Nutzen-Abwägung ihrer Taten zu betreiben. Häufiger wird wohl über die Konsequenzen gar nicht nachgedacht, sind emotionale Motive schlicht stärker als eine kühle, neutrale Abwägung, man sieht sich im Recht, hat wenig zu verlierem oder denkt man wird schon irgendwie damit davonkommen. Im hier vorliegenden Fall erscheint letztere Begründung zum Beispiel sehr denkbar."
in einigen bundesstaaten in amerika gibts ja diese 3 strikes regel, d.h. nach 3 verurteilungen wegen einem (schwer)verbrechen geht man lebenslang rein aber ein (schwer)vebrechen wäre jetzt auch das äquivalent zu gefährlicher körperverletzung oder drogenhandel bzw dem versuch dessen also einer tat, die dich hier im besten fall mit einer bewährungsstrafe davon kommen ließe. oft begehen täter dann mit 2 verurteilungen die schwerer tat und lassen zb keine zeugen/überlebenden zurück weil es eh egal ist...
das komplette privatisierte gefägnissystem in den staaten ist soo gefickt...
Die Quellen sind sehr interessant. Bei Foucault bin ich raus, das ist mir zu sperrig.
Guter Buchtipp, les' zufällig grad Wahnsinn und(!) Gesellschaft.
Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.
Kann mal jemand diese Rache-Fans löschen?! Tönen jetzt groß, aber im RL vermutlich präventiv auch nichts geleistet. Aber später dann "Hängt ihn höher" gröhlen.
Es ist kein Zufall, dass "Todesstrafe für Kinderschänder" ein beliebtes T-Shirt-Motiv in Rechtsaußen-Shops ist.
die sehr intelligente deutsche rock band "Triebtäter" hatte es fertig gebracht auf einem album den titel "kinderschänder sind das letzte" und etwas später dann den track "wir sind das allerletzte" zu haben.
In "RL" gab es sehr wohl die von dir verlangte Zivilcourage.
Auch in seinem Fall wurden sämtliche Warnungen an Polizei und Justiz in den Wind geschlagen, wie es desöfteren der Fall bei solchen Tätern ist.
Er wurde nur per Zufall im Rahmen einer Drogenrazzia überführt, sodass es nicht mehr zu ignorieren war.
Es hat schon ein Gschmäckle: Krimineller Abschaum, der weiß der Teufel was getan hat um im selben Knast wie der Kinderschänder zu landen, erhebt sich moralisch über ihn und richtet über seine Verbrechen mit Folter und Mord. Links wie Rechts wird es gefeiert. Man ist sich da sogar mal einig, wer hätt's gedacht...
Der Typ hatte dort sicher die Hölle auf Erden. Ich will's mir lieber gar nicht erst vorstellen. Jedenfalls ist das in meiner Welt schon genug, wenn nicht sogar mehr als genug Strafe.
Anderen schwerstkriminellen Schmutz dafür abzufeiern, dass er den einen schwerstkriminellen Schmutz hingerichtet hat, geht mir jedenfalls zu weit. Bei Betroffenen würde ich es noch verstehen, aber das seid ihr nicht und seine Folterknechte und Mörder auch nicht.
Mitleid empfinde ich sicherlich nicht, aber Selbstjustiz stellt sicherlich keine Option dar. Ansonsten kann man sämtliche rechtsstaatlichen Errungenschaften auch gleich so ziemlich vergessen. Ein Einzelmensch hat nicht die Entscheidung über Leben oder Tod zu fällen. Der oder die Täter haben ebenso eine gerechte Strafe verdient.
Und den Betroffenen bringt es auch nichts bzw. wollen diese oft auch keine Rache.
Ja, man sollte die Täter nicht feiern oder es gutheißen, was sie getan haben. Wenn aber Watkins seit 2013 pausenlos gelitten und wirklich die Hölle auf Erden erlebt hat, dann würde ich das so hinnehmen und mir denken, wenn es einer verdient hat, dann er.
Man stelle sich vor, jedem erkrankten Kinderschänder und Sadisten würde es unter Garantie so ergehen. Nicht gezielt, sondern aus den Umständen heraus. Ich glaube, dann würden sich wohl doch viele lieber einer Therapie unterziehen und hart daran arbeiten, mit ihrer Krankheit umzugehen und einigermaßen angepasst in unserer Gesellschaft zu leben.
veurteilte pädokriminelle sexualverbrecher sind oft in isolationshaft und von den anderen gefangenen getrennt.
Pädophiler wird im Knast erdolcht.
Und alle hier so: „öh Knast ist ja ein veraltetes Konstrukt…..man sollte die Armut abschaffen…..Selbstjustiz ist böse mkay“
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"Ist eh langweilig und unlustig hier geworden"
Hmm ja, Kommentare im brigitte-Forum Style (dieses Monster! er hat es verdient! Gott wird ihn richten!!) wären definitiv das passende Antidot gegen langweilig und unlustig gewesen.
Selbstjustiz ist ja auch böse. Keine Ahnung, wie es da zwei Meinungen geben kann.
Ich glaube 7Suenden hätte sich am laut-User erfreut, der über die guten alten Alben lostprophets geschwärmt hätte und die Quelle von hervorragender Kunst eben in den düster schwarzen Ecken der Künstlerseele vermutet. Und Pädophiler ist für Watkins wohl eher eine Verhamlosung sondergleichen.
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Wird auch oft so gehandhabt.
Aber (offensichtlich) nicht immer.
Ich arbeite daran.
Danke!