Hunderttausende Techno-Fans tanzten am Wochenende auf der Love Parade - eingezäunt von Berlins aktuellster Mauer: einem 4,6 Kilometer langen Bauzaun.
Berlin (ebi) - Make love not war. In Zeiten des Kriegs gegen den Terror folgten am Wochenende nach Agentur-Meldungen eine halbe Million Techno-Fans (die Veranstalter sprechen von 750.000) dem Ruf Dr. Mottes in die Hauptstadt. Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich die Besucherzahl zwar halbiert. Dennoch bleibt die Berliner Love Parade der größte Techno-Event der Welt.
Vorerst. Könnte die Zürcher Street Parade am 9. August doch das Berliner Spektakel erneut übertrumpfen. 30 Trucks und 250 DJs (darunter DJ Hell, Westbam oder Paul Van Dyk) bahnten sich bei mäßigem Wetter stundenlang den Weg über die Straße des 17. Juni durch den Tiergarten bis zur Siegessäule. Techno-Tänzer aus aller Welt, den Niederlanden, den USA, Großbritannien und auffallend viele aus osteuropäischen Nachbarstaaten, waren angereist.
Erstmals sperrte die Polizei den Tiergarten mit 4,6 Kilometer Zaun ab, um "Vanadlismus und Müllberge" zu verhindern. Die Veranstalter verdarben damit aber vor allem illegalen Getränke-Verkäufern das Geschäft, zu Gunsten des eigenen. Polizei und Stadtreinigung zogen deshalb am Ende die erwartet positive Bilanz. Bei der 15. Parade unter dem Motto "Love rules" gab es weniger Verletzte, die Müllberge wurden kleiner und auch die Zahl der Drogendelikte nahm ab. Alkohol habe Ecstasy als beliebtestes Rauschmittel abgelöst, wusste gar eine Malteser-Sprecherin. Insgesamt verletzten sich 3415 Raver, zwei davon nach Stürzen schwer. Einer schwebt noch in Lebensgefahr. 190 Personen wurden festgenommen.
Trotz der finanziellen Probleme im Vorfeld scheint die Love Parade aufgrund der sich stabilisierenden Besucherzahl in Zukunft gesichert. In den kommenden Jahren, so Parade-Sprecher Ralf Regitz, soll vor allem das Rahmenprogramm ausgebaut werden. Man habe noch viele gute Ideen in der Schublade. So führte diesmal die NDW-Punk-Combo Mia den Zug gemeinsam mit einer Blaskapelle an.
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