Auch dieses Jahr wird es in Berlin eine als politische Demonstration anerkannte Veranstaltung am 14. Juli geben: die "Fuckparade".
Berlin (joga) - Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden, dass die Loveparade nicht mehr als politische Demonstration anerkannt wird. Damit bestätigten die Richter die Auffassung des Berliner Senats, dass es sich bei der Parade um eine rein kommerzielle Veranstaltung handle, die für die von ihr verursachten Kosten (Müllbeseitigung, Absperrungen usw.) selbst aufkommen müsse.
Die Startgebühren (ca. 6.000 DM/Wagen) und die Tatsache, dass die Planetcom als Kapitalgesellschaft eingetragen sei, weise darauf hin, dass die Veranstaltung auf finanzielle Gewinne ausgerichtet sei. Sogar die meisten Teilnehmer würden in der Loveparade eine "reine Spaßveranstaltung" sehen, argumentierten die Richter. Zudem erschließe sich aus dem Motto "Join The Love Republic" keine "gemeinsame Meinungskundgabe". Nun hofft die Planetcom auf höhere Instanzen: "Wir halten die Entscheidung für nicht richtig und werden Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.
Die Frage, ob die Loveparade ein politisches Anliegen verfolge, war in den letzten Wochen heiß diskutiert worden. Mit Aktionen wie dem Auftritt Gotthilf Fischers habe die Parade "ihren Spirit verkauft", lieferte Sven Väth dem Gericht zuletzt noch Munition, woraufhin die Planetcom den Star-DJ in eine Reihe mit "Anwohnern, Frührentnern, Parteifunktionären und Neidern" einordneten.
Besonders ärgern dürfte Motte und Co. aber die Entscheidung des Gerichts, die sogenannte "Fuckparade", die gegen die Kommerzialisierung der Loveparade zu Felde zieht, als politische Demo anzuerkennen. Bei der am 14. Juli stattfindenden Alternativveranstaltung sei "die ernsthafte Absicht einer gemeinsamen Meinungskundgabe auch nach außen hin ausreichend erkennbar".
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