Erwartungsgemäß beleidigt reagierte der Phonoverband auf die Sendung des ARD-Buffet, die unter der Rubrik "Opa Online" Senioren in die Welt des MP3-Downloads einführte.
Stuttgart (jud) - Das tägliche Mittagsmagazin der ARD, dessen Zielgruppe Hausfrauen und Senioren ab 50 sind, zeigte sich diese Woche von seiner innovativen Seite - Filesharing leicht gemacht. In der Folge vom Dienstag bekam Opa von seinem Enkel erklärt, wie man sich kinderleicht Musik aus dem Internet runterladen kann.
Der deutsche Phonoverband reagierte, wie man es von ihm erwartet, nämlich beleidigt: "Anstatt die Rechte (...) zu respektieren, bietet der SWR den Musikklau frei Haus" schimpft Phonoverbandschef Gerd Gebhardt auf der Webseite der Labelvereinigung. Zudem fordert er den SWR auf, solche Sendungen zukünftig zu unterlassen, da man sorgfältiger mit Handlungsanleitungen umgehen müsse, die Straftaten voraussetzen.
Zwar hat die Musikwirtschaft bekanntermaßen schon seit langem Probleme, auf den technischen Fortschritt des Internets und den damit verbundenen Siegeszug der MP3-Tauschbörsen angemessen einzugehen. Dennoch scheint die Reaktion auf die ARD-Sendung übertrieben. Anstatt die wachsende Gemeinde der Filesharer sinnvoll über Hintergründe aufzuklären oder gar Alternativen anzubieten, gibt sich der Phonoverband lieber betont leidend und verharrt in moralischer Demutsstellung.
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