Nachdem ein dänischer Provider Nutzerdaten herausgab, erhielten Anbieter von MP3-Dateien gesalzene Rechungen von den Labels.
Kopenhagen (joga) - In den USA streitet die RIAA vor Gericht derzeit um eine Aufweichung des Datenschutzes: der Internetprovider Verizon soll nach dem Willen der Labelvereinigung Namen und Adressen von Tauschbörsen-Betreibern und -Nutzern herausgeben, damit diese ob ihres schändlichen Treibens abgemahnt oder gar bestraft werden können.
Das 'fortschrittliche' Dänemark ist da schon ein ganzes Stück weiter: Hier gelangte der Urheberverband APG (Antipiratengruppen) nach einem Gerichtsbeschluss in den Besitz einer Namensliste von Tauschbörsen-Nutzern. Nach einem Bericht des Tonspion hat der dänische Verband nun Rechnungen in Höhe von insgesamt 134.000 Euro an 150 Nutzer der Tauschbörsen Kazaa und Edonkey 2000 verschickt, die urheberrechtlich geschütztes Material angeboten haben sollen.
Offenbar ist die APG nicht nur im Besitz persönlicher Daten, sondern verfügt auch über detaillierte Download-Protokolle: "Wir kombinieren die Anzahl der Dateien, die Dateinamen und ihre Beziehungen zu anderen Materialien. Zum Beispiel [hatten Leute] das Cover und die Rückseite einer CD als JPEGs, und alle Songs mit korrekten Namen als MP3s", sagte APG-Anwalt Morten Wind Lindegaard dem Tonspion.
Drei Euro für MP3-Datei, neun für ein ganzes Album, 29 für einen Spielfilm und 42 Euro für ein Computerspiel sind nicht eben wenig. Doch wer die von der APG willkürlich festgelegten Rechnungsbeträge nicht bezahlen will, dem droht eine Anzeige. Angeblich sollen viele der Beschuldigten bereits klein bei gegeben haben.
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