Vielleicht war es nicht gerade die beste Wahl, die Sängerin Madonna für die Verleihung des Britischen Kunst-Awards "Turner Prize" zu engagieren.
London (psj) - Am Sonntag wurde in London der berühmte englische "Turner Prize" an den Künstler Martin Creed verliehen. Die Jury würdigte damit die minimalistische Installation, die der Brite in der Galerie im Tate Britain Museum errichtet hatte: Ein Automatismus, der alle fünf Sekunden das Licht an- und wieder ausschaltet. Für diese kreative Idee gabs ein reichliches Preisgeld: Ganze £ 20.000, also umgerechnet über DM 60 000.
Leider hatte die Veranstaltung einen Haken: Der junge Künstler war etwas schüchtern. Schon bei vorigen Gelegenheiten hatte er bewiesen, nicht die Spontanität in Person zu sein. Und so kam es, dass Madonna sich berufen fühlte, die Atmosphäre zu retten. Also plauderte sie ein wenig mit Creed: Solche Awards seien ja sowieso blöde ("silly"), und das Geld spiele keine Rolle. "Nachdem ich einige Zeit in dieser Stadt verbracht habe, kann ich dir sagen, dass es sowieso nicht lange reichen wird."
Doch es wurde noch besser: Um keine peinliche Stille aufkommen zu lassen, ließ sie locker flockig den Schlachtruf "Right On, Motherfuckers" verlauten (man bedenke die deutsche Übersetzung ...). Daraufhin war natürlich der Saal geschockt, der Sender Channel 4 blamiert, Creed verschüchtert, so dass er nur noch ein "Thank You" hauchen konnte, und das Image der Pop-Diva gefestigt.
Wenn es um ein vorhersagbares Ergebnis geht, lädt man eben keine Madonna ein.
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