5 Fragen an Thief
Der ehemalige Hackbrettspieler der experimentellen Black Metal-Combo Botanist – Dylan Neal – veröffentlicht am 26. Juli das zweite Album seines Projekts Thief. Easy Listening ist die von christlicher Musik, gregorianischen Chorälen und elektronischer Musik inspirierte Platte "Map Of Lost Keys" bestimmt nicht. Aufgeschlossene Düsterheimer, die Nine Inch Nails und Massive Attack neben Ministry und Nagelfar parken, werden damit sicher einige intime Stunden haben.
Mastermind Neal beantwortete uns ein paar Fragen und offenbart ganz ausgezeichneten Musikgeschmack.
1. Bestes Corpsepaint?
Frosts Malerei war schon immer geil. Pandas haben auch einen guten Style.
2. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
So eine schwierige Frage! Zu verschiedenen Punkten meines Lebens hatten verschiedene Alben große Auswirkungen. Ich kann dir nicht nur eines für mein gesamtes Leben nennen, also vergib mir, wenn ich ein paar nehme, die sich in chronologischer Reihenfolge durch mein Leben zogen: Björk – "Vespertine", Emperor – "In The Nightside Eclipse", Vinterland – "Welcome My Final Chapter", Aphex Twin – "Druqks", Ulver – "Perdition City", Acid Bath – "When The Kite String Pops", Arvo Pärt – "Tabula Rasa".
3. Was sollte sich in der Metal/Rock-Community zum Besseren verndern?
- Kleine Venues sollten niemals Pay-to-play praktizieren. Das killt die Szene.
- Mehr Experimente. Es ist einfacher und sicherer, in den Grenzen eines Genres zu bleiben, aber so entsteht nichts Neues und so inspiriert man keine jüngeren Generationen.
- Seid nett zu anderen Bands, auch wenn ihr deren Musik nicht mögt.
4. Was ist dir in deiner Musik am Wichtigsten?
Zu 100 Prozent Gefühl. Für mich stehen Dinge wie Lyrics und Struktur nur an zweiter Stelle. Weckt die Musik in mir ein Gefühl? Stelle ich auf einer tieferen Ebene Verbindung zum Sound her? Darauf achte ich primär – auf die emotionale Resonanz. Ich musste eine Menge Tracks einmotten deswegen. Auch wenn Lyrics und Struktur 10/10 Punkten waren – wenn der Song als Ganzes nicht trägt, lasse ich ihn normalerweise liegen und komme vielleicht in ein paar Monaten wieder darauf zurück.
5. Was sollten unsere Leser definitiv über dich wissen?
Meine soziale Batterie hat eine lange Ladezeit. Ich brauche die doppelte Menge Zeit allein, wie ich darauf verwende, unter Leute zu gehen. Ich bin nur Teilzeit-Misanthrop. Ich rede immer gern über James Joyce und Kōans. Ich nehme jederzeit gerne Geld for free.
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