Während bei Nevermore und anderen die Lichter ausgehen, können Anvil ENDLICH von ihrer Musik leben.
Wo anders ... (edy) - Wer "Anvil! Die Geschichte Einer Freundschaft" gesehen hat, wird sich vielleicht über die Sturheit und Hingabe gewundert haben, mit der Steve 'Lips' Kudlow und Robb Reiner ihr Ding seit über 30 Jahren durchziehen und immer noch an den Erfolg glauben. Dass das auch damals schon immer auch eine Frage von Timing, Marketing und vor allem einer gehörigen Portion Glück war, fasste Lemmy in dem Film bereits treffend zusammen: "Es kommt nur darauf an, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Anvil waren das nie".
Der ungebrochene Glaube an den großen Durchbruch scheint sich nun bezahlt gemacht zu haben. In einem Interview gab Lips neulich bekannt, dass er endlich von der Musik leben kann und seinen Job auch sofort aufgegeben hat.
Dass es mit dem Erfolg von einem Tag auf den anderen schon wieder vorbei sein kann, will niemand gerne wahr haben. Hin und wieder muss man sich der Realität aber stellen, und so haben sich Gitarrist Jeff Loomis und Drummer Van Williams mittlerweile offiziell von Nevermore getrennt. Jeff hatte bereits auf der Musikmesse durchblicken lassen, dass seine Tage bei Nevermore gezählt wären, doch nun ist es also offiziell.
Schade um Nevermore!
Dass die Stimmung innerhalb der Band nicht mehr die beste ist, war schon lange kein Geheimnis mehr, und dass Sänger Warrel Dane und Basser Jim Sheppard ihre alte Band Sanctuary reaktiviert haben, dürfte ebenfalls für manche Diskussion gesorgt haben. Schade um Nevermore, die mit "The Obsidian Conspiracy" erst wieder ein großartiges Album veröffentlicht haben. Sollten Sanctuary aber an ihre Glanzzeiten anknüpfen und das Loomis/Williams-Team einen starken Sänger finden, gehen aus dem Split immerhin zwei gute Bands hervor.
Die beiden sind aber bei weitem nicht die Einzigen, die ihre Papiere eingereicht haben. Allen voran Judas Priest-Gitarrist und Gründungsmitglied K.K. Downing. Nach der anstehenden Welttour sollte im Hause Judas Priest ja eh der Vorhang fallen - zumindest, was das Touren angeht - doch anscheinend sind intern Dinge vorgefallen, die K.K. dazu veranlasst haben, die Band bereits vor der Tour zu verlassen.
Zusammenbruch bei Judas Priest
"Es gab einen Zusammenbruch in der Arbeitsbeziehung zwischen mir, einigen Elementen der Band sowie dem Management", so der Gitarrist. "Deshalb habe ich beschlossen, auszusteigen, anstatt mit negativen Gefühlen auf Tour zu gehen." Die Priester haben sich für die kommenden Dates kurzerhand mit Richie Faulkner verstärkt.
Auf Verstärkung müssen allerdings auch Kamelot hoffen, denn Sänger Roy Khan hat sich nun auch offiziell von seiner Band verabschiedet. Laut einem Statement auf seiner MySpace-Page, hat er das intern allerdings schon vor ein paar Monaten getan: "Fakt ist, dass ich den Jungs in der Band bereits letzten Herbst (nach meinem Burnout) gesagt habe, dass ich die Band verlassen werde." Um den Ticketverkauf nicht zu gefährden und auch sonst nichts zu überstürzen, wollte man ihm einfach noch Zeit geben, die Sache zu überdenken.
"God was there after all"
"Das habe ich getan", so Khan. "Meine Entscheidung steht immer noch: Es ist vorbei." Dass auch religiöse Gründe in der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen, wurde schon lange gemunkelt und durch die letzten Worte des Statements auch bestätigt: "The good news is; God was there after all ..." Na dann is ja gut.
Der Ausstieg von Legion Of The Damned-Gitarrist Richard Eibisch dürfte hingegen herzlich wenig mit Gott zu tun gehabt haben. Der hat auf Grund gesundheitlicher Probleme seine Koffer gepackt und damit den Rest der Band - allen voran Shouter Maurice Swinkels, mit dem er seit mittlerweile 16 Jahren Musik macht - doch ziemlich überrascht.
Zum Abschluss einmal mehr der Hinweis, dass ihr in unserer Konzerte-Rubrik 5x2 Wochenendtickets für das Rock Hard Festival gewinnen könnt. Und da hier sonst immer nur Videos verlinkt werden, um Gitarristen einzuschüchtern, heute was für Bassisten. Zu hassen wäre ab heute der neue The Faceless-Bassist Evan Brewer:
Und wer trotzdem noch denkt, dass er doch eigentlich gar nicht so schlecht ist, der schaut hier rein:
Sinnloses, Hirnverbranntes und/oder Wissenswertes aus der Welt der harten Rockmusik. Kommentiert, komplettiert und frittiert by eddy@laut.de. Andere Meinungen oder ehrliche Kritik werden genauso strikt ignoriert wie herzhafte Beleidigungen begrüßt.
21 Kommentare
Ich gebe ja zu, das die Underdog-Story von Anvil ganz sympathisch rüberkommt, aber kann es sein sein, dass die Typen einfach zu schlecht für den großen Durchbruch waren?
priest ohne k.k. downing? soll ja wohl ein witz sein.
@Dragnet (« Ich gebe ja zu, das die Underdog-Story von Anvil ganz sympathisch rüberkommt, aber kann es sein sein, dass die Typen einfach zu schlecht für den großen Durchbruch waren? »):
ja
Jeff Waters ist echt ein klasse Musiker. Hab Annihilator letztes Jahr in Hamburg gesehen. Jeder Ton saß genau da, wo er hin gehörte. Ein wahrer Ohrenschmaus.
Priest ohne Downing? Was soll denn jetzt noch über die Tatsache wegtrösten, dass Rob Halford mittlerweile auf Konzerten längst nicht mehr an seine Glanztage heranreicht und teilweise klingt wie ein kaputter Staubsauger? =(
Unnötige Basssoli? Wo soll's denn sowas geben?
@delarocha: nach meiner Erfahrung sind Bassisten meistens ziemlich gute Rhythmusgitarristen, vor allem, wenn nur ein Gitarrist in der Band is
kenn mich da jetzt net so tiefergehend aus, aber klang doch nicht schlecht was dieser typ ( siehe videos - name = ? ) da macht... zumindestens hätt ich nach der einleitung was deutlich mincderwertigeres erwartet.. aber egal, hau druff, drecks motherfucker...