Der 13-jährige Bruder des Zeugen belastet Michael Jackson schwer. Der Star soll seinen Bruder im Schlaf begrapscht und dabei selbst onaniert haben. Soul-Legende James Brown verteidigt den Star am Rande eines Auftritts.
Santa Maria (ben) - Ein weiterer Zeuge hat Michael Jackson am Montag schwer belastet. Der 13-jährige Bruder des Jungen, der den Popstar des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, äußerte sich während seiner ersten Aussage im Zeugenstand, er habe zwei Mal beobachtet, wie Jackson seinen Bruder im Schlaf begrapscht und dabei selbst onaniert habe. Jackson soll nicht bemerkt haben, dass er beobachtet wurde, berichtet die Los Angeles Times. Der Junge führt allerdings aus, er habe nur einige Sekunden zugeschaut und sei dann sofort wieder in das Gästezimmer der Neverland Ranch zurückgegangen, welches er sich mit seiner Schwester teilte.
Außerdem sagte der Junge aus, dass Jackson ihm und seinem Bruder bereits beim ersten Besuch der Familie auf der Neverland Ranch Sex-Seiten im Internet gezeigt habe. Jackson soll auch einen Koffer voller Porno-Hefte gehabt haben, die er den Jungen gezeigt habe. Nachdem bereits die 18-jährige Schwester der Jungen von Weinkonsum berichtet hatte, erklärte nun auch der Bruder des Anklägers, er habe mit Jackson und seinem Bruder zusammen Wein getrunken. Der Sänger soll dem Jungen eine mit Wein gefüllte Cola-Dose gereicht und den Inhalt mehrfach "Jesus-Saft" genannt haben. Diese Vokabeln gerieten bereits im Januar 2004 durch einen ehemaligen Berater Jacksons in Umlauf (laut.de berichtete). "Michael sagte uns, wir sollten niemandem erzählen, was wir getan haben", zitiert die Los Angeles Times den Zeugen.
Während eines anderen Besuchs soll sich Jackson ihm und seinem Bruder gegenüber nackt gezeigt und dabei gesagt haben, dies sei völlig natürlich. Auf die Frage, ob ihm etwas an Jacksons Genitalien aufgefallen sei, sagte der Junge laut Nachrichtenagentur Reuters: "Er hatte ein erigiertes Glied." Derweil gab die Schwester des angeblich sexuell missbrauchten Jungen im Kreuzverhör zu, falsche Aussagen gemacht zu haben. Unter anderem ging es dabei um die Aussage, sie habe nichts von einem Zivilprozess ihrer Familie gegen eine Ladenkette gewusst. Auf eine Frage von Jackson-Anwalt Thomas Mesereau gab sie nun zu, doch dabei gewesen zu sein, als ihr Bruder eine Aussage dazu gemacht hatte. Die Strategie der Verteidigung ist vor allem, die Glaubwürdigkeit der Zeugen in Frage zu stellen.
Derweil hat Soul-Legende James Brown Partei für Michael Jackson ergriffen. "Ich denke, er wurde reingelegt, wie die meisten Entertainer", zitiert der Yahoo-Dienst Launch den Altmeister am Rande eines Benefiz-Konzertes in Jakarta. "Sie haben bei mir auch immer versucht, Geld zu bekommen, ohne etwas dafür tun zu müssen." Brown stand Anfang 2002 wegen angeblicher sexueller Belästigung vor Gericht und wurde freigesprochen.
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