Entgegen aller Erwartungen konnten die großen Favoriten bei den American Music Awards nur spärlich Preise einheimsen. Mehr als zwei Mal durfte niemand auf die Bühne.
Los Angeles (ps) - Obwohl die irische Rockband U2 mit acht Nominierungen ursprünglich gut im Rennen lag, konnte Bono gestern Abend in Los Angeles nur den Preis für den besten "Internet-Künstler" mit nach Hause nehmen. Nicht besser erging es der hochfavorisierten Sängerin Alicia Keys. Die 20-Jährige war sechs Mal nominiert und konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen, als sie "nur" die beiden Newcomerpreise in den Kategorien "Pop/Rock" und "Soul/R'n'B" entgegen nehmen durfte.
Besonderes Aufsehen erregten die zwei Awards für die kürzlich in einem Flugzeugabsturz verstorbene Sängerin Aaliyah. Nahezu das ganze Publikum im Shrine Auditorium erhob sich applaudierend von den Sitzen, als sie zur besten Soul/R'n'B-Künstlerin 2001 ernannt wurde und ihr Album "Aaliyah" zur besten Platte in der gleichen Sparte gewählt wurde. Weitere Preise gingen u.a. an N'Sync (beste Pop-Band), Limp Bizkit (beste Alternative Band), Faith Hill (beste weibliche Country-Sängerin) und Enrique Iglesis (bester Latino-Star).
Bereits im Vorfeld der Preisverleihung hatte es Streit um einen Exklusivauftritt von Michael Jackson gegeben. Die Chefs von Grammy und American Music Award hatten sich heftigst in die Haare gekriegt, weil Jackson eigentlich bei beiden Veranstaltungen auftreten wollte. Nun hatte er gestern Abend nur einen kleinen Auftritt am Ende der Show als er seine Auszeichnung für den "Künstler des Jahrhunderts" abholte.
Und der verlief nicht unbedingt glücklich. Zuerst musste Jackson einen Spickzettel hervor ziehen, weil er seine eher kurze Rede ("Ich danke meiner Mom und meinem Dad!") nicht frei vortragen konnte. Dann lief bereits der Abspann, obwohl der King of Pop noch auf der Bühne stand - kleinliche Rache der offenbar schwer beleidigten Veranstalter.
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