"Nächstes Mal in Jerusalem": Israels Premierminister Netanjahu gratuliert, orthodoxe Juden, Muslime und Asiaten reagieren empört.
Jerusalem (wink) - "Nächstes Mal in Jerusalem!", verkündete die exzentrische ESC-Gewinnerin Netta euphorisch nach ihrem Sieg und löste damit eine Welle der Entrüstung aus. Bei Barzilais Spruch handelt es sich nicht um die schlichte Ankündigung des nächsten ESC-Wettbewerbs. Diese Worte werden traditionell am Ende des Yom-Kippur- und des Pessach-Fests gesungen und besitzen im Judentum eine religiöse Bedeutung. Der Satz birgt daher politische Sprengkraft, zumal sowohl Israelis als auch Palästinenser ein ungeteiltes Jerusalem als Hauptstadt beanspruchen.
Der israelische Staatschef Benjamin Netanjahu wiederholte auf Twitter sogleich die Redewendung: "Netta, du bist ein echter Schatz. Du hast dem Staat Israel viel Ehre eingebracht! Nächstes Jahr in Jerusalem!" Dies dürften einige anders sehen. Etwa die von Palästinensern gegründete BDS-Bewegung ("Boycott, Divestment and Sanctions"), deren Ziel in der wirtschaftlichen und politischen Isolation Israels besteht.
— Benjamin Netanyahu (@netanyahu) 12. Mai 2018
Auch streng gläubige Juden dürften die üblicherweise samstags stattfindende Veranstaltung für problematisch halten, schließlich gilt der Sabbat als Ruhetag. Und dass die zahlreichen homosexuellen ESC-Fans, die zu dem Ereignis anreisen, im religiös und erzkonservativ geprägten Jerusalem mit offenen Armen empfangen werden, scheint ebenfalls unwahrscheinlich. Die liberalere Stadt Tel Aviv, in der Nettas Sieg auf offener Strasse zelebriert wurde, wäre wohl der geeignetere Ort für den Wettbewerb. Gleichwohl brachte bereits die transsexuelle Sängerin Dana International den ESC nach ihrem Sieg 1998 im Folgejahr nach Jerusalem.
Vorwurf der "kulturellen Aneignung" gegen Netta
Aber es geht nicht nur innenpolitisch zur Sache. Kritik hagelt es auch bezüglich Nettas eigenwilligem Style. Die Sängerin hätte bei ihren ESC-Auftritten im Kimono und mit überzogenem Make-Up das Klischee einer asiatischen Frau abgegeben, im Bühnenbild standen außerdem die berühmten Winkekatzen aus Japan. Empörte Tweets ließen nicht lange auf sich warten. Die US-Feministin Riley J. Dennis etwa schrieb: "Israel tut so, als ginge es in seinem Song um Vielfalt, obwohl er eigentlich super rassistisch ist."
Der britische Schauspieler Jassa Ahluwalia reagierte entsetzt: "Holy $?#!, yellowface?!" Als Gelbgesicht bezeichnet man jemanden, der auf rassistische Weise asiatische Menschen nachahmt.
8 Kommentare mit 18 Antworten
vor allem interressiert mich auch die meinung von seriennebendarsteller jassa aludingens dazu ungemein.
Deine Meinung ob dich diese Meinung dazu interessiert interessiert auch niemand....ist zumindest meine Meinung
du springst auch über jedes stöckchen, welches man dir hinhält
https://www.youtube.com/watch?v=v_-qKi1FkU8
Wirklich? Die Stöckchennummer?
Hätte nicht gedacht das du die nochmal rauskramst!
Das ist jetzt enttäuschend.....lösch dich!!!
Scientologe ist der Campino von laut.de
@busfahrer
nuja, funzt aber doch noch prima bei dir, warum also was neues einfallen lassen?
@craze
Pickeldi und Frederik wieder vereint....gern geschehen!
und wegen solchen nasen wie euch kann man die laut kommentarspalten vergessen
dann mach das doch einfach.
aber wer schreibt dann solch hochwertige beiträge wie diesen?
Klingt naiv, bitte um Verzeihung, aber der Wettbewerb fand doch schon zweimal in Jerusalem statt, hätte sogar ein drittes Mal dort stattfinden können, wenn nicht der Termin so blöd gelegt worden wäre, daß Israel zwecks Feiertags komplett auf Ausrichtung und Teilnahme verzichtet hätte. Was ist - abgesehen vom zugegebenermaßen häßlichen politischen Rauschen auf gegenwärtiger internationaler Ebene - heute so viel anders als zuletzt 1999, als Jerusalem - nicht zuletzt dank des Vorjahressieges durch die Transsexuelle Dana International - zum Austragungsort wurde ...? Ich kann mich zwar an ein bißchen Rumoren im Vorfeld des ESC '99 erinnern, aber die hier im Artikel benannten Bedenken kamen doch damals meines Wissens überhaupt nicht zum Tragen ...
Gruß
Skywise
Web 2.0
Jo, danke, *soifzer*.
So was Ähnliches dachte ich mir schon. Schön, das vom SK-lationsexperten bestätigt zu bekommen.
Gruß
Skywise
Mensch laut! Farid Bang wie Alice Weidel das Nasenbein brechen und ihr berichtet nicht darüber?
#TeamFarid
Gott...kann man nicht die ganze Rapper Szene und die AFD auf ne einsame Insel verbannen...ein paar andere Gruppierungen noch dazu...und schon hätten wir ne Win-Win-.Win Situation für uns alle hier...und die TV-Rechte würden Millionen einbringen.
Battle Royale statt Dschungelcamp - warum auch nicht?
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Was für eine Freakshow
Wenn sich Asiaten (gemeint sind wohl Japaner) darüber beschweren, dass das Träller-Klöpschen einen Kimono anhatte, darf ich mich dann über Asiaten im Anzug bescheren, das ist doch auch kulturelle Aneignung?!
@mad dog:
Sagen wir's mal so: nimm mal nicht den Asiaten im Anzug, sondern den Asiaten in der pinkfarbenen Krachledernen auf dem Oktoberfest.
Mir ist schon klar, daß den meisten Deutschen mittlerweile Traditionen mittlerweile in etwa so wurscht sind wie Donald Trump die regelmäßigen Schweigegeld-Abbuchungen, aber es soll ja Menschen geben, die da durchaus empfindlich sind, meint: die sich daran stören, wenn ihre Kultur und ihre Traditionen verzerrt wiedergegeben werden.
Wenn Du wissen willst, was ich meine, dann kauf Dir mal ein hier erhältliches Indianer-Kostüm und begib Dich derart gewandet in ein Reservat. Sag Bescheid, wenn Du überlebt hast.
Wenn Träller-Klöpschen ja wenigstens in einem ordentlichen Kimono oder einem Gewand mit festlichem Charakter stecken würde, wenn da wenigstens nicht nur irgendein Fetisch erkennbar wäre, sondern Respekt oder wenigstens die Liebe zur japanischen Kultur, ... Aber da ist augenscheinlich ungefähr so wenig Substanz vorhanden wie in ihrem Liedtext. Sie zeigt das, von dem sie glaubt, daß es auf den unbedarften Zuschauer japanisch wirken könnte, dazu eine geballte Ladung Klischee im Hintergrund - kann mir schon denken, daß so ein Botschafter nicht jedem gefällt.
Gruß
Skywise
Weshalb zitiert man zwei unzurechnungsfähige Idioten, die nichtmal sonderlich bekannt sind, zu einem minderrelevanten Thema und bauscht das zu einem Artikel auf? Substanz des Artikels geht echt gegen Null.
Willkommen auf laut.de!
KAUFT TEUFEL BOXEN!!!