Zarte Klänge erwarten uns in den Auditorien der Gary Jules- und Divine Comedy-Shows, während The Rasmus poppige Riffs klotzen. Darüber dürften Slayer nur lächeln. Die Klotzgötter planen einen Auftritt mit Slipknot.
Konstanz (mis) - Dem apokalyptischen Teenager-Drama "Donnie Darko" sei Dank, bahnte sich vergangenes Jahr der bis dato unbekannte Sänger Gary Jules mit einer der herzzerreißendsten Coverversionen seit langem den Weg in die Charts: "Mad World". Dass der im Original von Tears For Fears stammende Song eine exorbitant poppige Vorgeschichte hatte, war Jules' Interpretation in keiner Sekunde mehr anzuhören.
Seine Singer/Songwriter-Fähigkeiten, die das Album "Trading Snakeoil For Wolftickets" hernach offenbarte, gefiel ebenfalls recht gut und nun bringt der Mann aus San Diego seine folkig-schönen Melodien mitsamt den eigenwilligen Lyrics auch hierzulande auf die Bühne. Startschuss ist in drei Wochen in Hamburg.
Wer nach den momentan heftigen Pollenflug-Attacken im August noch Taschentücher übrig hat, sollte sich schleunigst Tickets für The Divine Comedy sichern. Betörend huldigte Mastermind Neil Hannon auf dem aktuellen Album "Absent Friends" wieder alten Songwriter-Helden wie Scott Walker und Jaques Brel und dass wir das nun einmal live erleben dürfen, ist eine seltene Freude. Zumal der Gute ein 20-köpfiges Orchester mitzubringen gedenkt.
Von Streichern dürften The Rasmus ziemlich wenig halten, zumindest auf ihrer Bühne. Die Tournee zum Album-Hit "Dead Letters" scheint sich langsam zur Odyssee zu entwickeln, außer der aktuellen Single-Auskopplung "Funeral Song" haben die finnischen Poprocker allerdings nix Neues zu bieten. Das gilt zwar auch für Slayer, doch neues Material ist bei den Jungs um Tom Araya nicht gerade das wichtigste Kriterium. In Berlin treten sie im September gemeinsam mit Slipknot auf. Da stellt sich dann endgültig die Frage, die Kollege Edele in seiner Rezension von "God Hates Us All" formulierte: Ein paar auf die Schnauze gefällig?
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