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Guano Apes

Es ist immer ein Jammer mitanzusehen, wie Bands ihren Status selbst demontieren. Einst galten die Guano Apes als eine der erfolgreichsten deutschen Crossover-Bands, die europaweite Beachtung fanden. Die Auflösung erfolgte 2004 nach drei überaus erfolgreichen Alben. Drummer Dennis schrieb Frontfrau Sandra Nasic seinerzeit keine geringe Schuld am Ende zu: "Grundsätzlich gings um den schnöden Mammon – ums Geld. Wenn einer halt meint, er ist der geborene Rockstar oder was auch immer, wenn man halt den Boden verliert. Es war nicht möglich, Sandra wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen."

2009 findet die Band wieder zusammen, macht einige Festivalauftritte und releast das Elektro-Rock-Album "Bel Air" mit Sandra als glitzerndem Paris Hilton-Klon. Alte Fans sind entsetzt, Gitarrist Henning sieht es im Interview gelassen: "Es ist für uns ein Schritt in die Moderne. Einfach mal um wegzukommen vom Wall of Sound, von den Gitarrenbrettern." Grundsätzlich ist man einfach froh, wieder zusammen gefunden zu haben. Das letzte Studioalbum ist zwar zehn Jahre alt, aber die Göttinger füllen wieder große Hallen und spielen für eine nachgewachsene Generation die alten Hits.

"Nachdem es für uns alle doch etwas schmerzhaft auseinander gegangen ist, war das für uns eigentlich ein abgeschlossenes Kapitel. So etwas wie eine Ära, die ihre Zeit hatte, die an einen Punkt gekommen war, an dem wir alle Vier gemerkt haben, wir müssen dringend getrennte Wege gehen, bevor wir uns auffressen", erinnert der Gitarrist die Zeit vor der Versöhnung. Finanziell dürfte sie sich ausgezahlt haben.

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