Der Guerilla-Künstler Banksy verpasste 500 Hilton-Alben ein spezielles Design und schmuggelte sie in britische Geschäfte. Auf Ebay sind die Kunst-Rip-Offs bereits ein Renner.
London (mp) - Warum bin ich berühmt? Wozu bin ich gut? Was habe ich gemacht? Böse Zungen meinen, dass sich Paris Hilton diese Fragen viel zu selten stellt. Diese Arbeit nahm ihr nun der britische Guerilla-Künstler Banksy ab. Er setzte sich zum Ziel, den Kult um Ikonen, die nichts als leere Hüllen darstellen, in Frage zu stellen. Paradebeispiel hierfür bleibt für ihn Paris Hilton, eines der It-Girls der Klatschpresse.
Der undercover arbeitende Künstler fiel in der Vergangenheit mit sozialkritischen und zweideutigen Aktionen auf. So verzierte er beispielsweise die palästinensische Seite des israelischen Sicherheitswalls mit einem Paradies-Graffiti. Im Falle Hiltons schob er diversen britischen Plattenläden 500 Kopien von Paris Debütalbum unter.
Auf der Basis eines gekauften Original-Exemplars bearbeitete er Fotos und Musik nach. So liegt beim Coverbild eine Brust von Paris frei. Im Booklet wird ihr Kopf von dem ihres Hundes ersetzt. Ein Foto, bei dem Hilton aus einer Limousine steigt, hat Banksy mit der Abbildung Obdachloser ergänzt. Ein anderes Mal ziert Paris' Kopf eine Schaufensterpuppe mit der Aufschrift "Du sollst keine falschen Ikonen anbeten".
Beim Sound wichen Hiltons Popsongs Eigenkompositionen von Banksy, die aus schlichten Rhythmen bestehen und mit Ausrufen Hiltons gespickt sind ("That's hot!"). Die Songs nennen sich "Why Am I Famous?", "What Am I For?" und "What Have I Done?". Wie gut Banksys Fälschungen sind, gestand auch ein Verkäufer des Virgin Megastores ein. "Ich ziehe den Hut - es ist ein sehr guter Trick". Dementsprechend lange dauerte es, die entsprechenden Alben zu finden.
Viele der kleinen Kunstwerke werden nun für mehrere hundert Euro auf ebay gehandelt. Für weit weniger Kohle gibts sogar schon Kopien von Banksys Original-Arbeiten. Sozusagen die Rip-Offs der Rip-Offs.
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